- geschrieben von Salsa4all
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Die Salsa Szene wird kleiner, was nun?
Liebe Salsa -Fangemeinde!
Zahlreiche Status-Beiträge (meistens nach einer Salsa Party) stapeln sich in Social-Communitys, einige Salsa Tanzschulen beschweren sich schon länger darüber und viele von Euch haben auch schon länger das Gefühl, „die Salsa Szene wird kleiner “.
Auf den Salsa Partys sehen wir zum größten Teil immer dieselben Gesichter, sogar über Jahre hinweg. „Frisches Blut“ kommt da kaum nach.
Nach Aussagen schwinden überall in Deutschland die "normalen" Salsa Partybesucher, so dass eine normale Party kaum Überlebenschancen hat.
Die Rufe nach „alten Zeiten“ werden dann ganz schnell laut, wo Salsa seinen Höhepunkt hatte und sogar zu dem Tanz des Jahres gekürt wurde.
Doch warum und wie es zu der Situation gekommen? Wer ist nun schuld? Sind es die Veranstalter? Oder die Salsa Tänzer selbst? Und was nun?
Der Teufel steckt meistens in den Details und ein Erfolgsrezept scheint keiner zu besitzen.
Vielleicht sollten wir uns einfach mal umschauen, wie es die „anderen“ Tanzsparten anstellen und uns dann selbst fragen, wie können wir selbst Salsa nach oben pushen? Und vor allem, wie „infizieren“ wir neue Leute mit Salsa?
Wir machen hier mal einen Punkt und lassen Euch mal Zeit für Überlegungen und sind für Kritik, Kommentare und vor allem für Vorschläge jeder Zeit offen. Vielleicht ist einer unter den Lesern dabei, der uns mal berichten möchte, wie er es auf den Salsa Partys empfindet und die Meinung teilt.
Wir werden das Thema in den nächsten Tagen aufgreifen und auf Eure Vorschläge eingehen.
7 Kommentare
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Apfelmus Freitag, 18. Oktober 2013 11:09 Kommentar-Link
Also ich muss sagen, dass mir in Aachen auffällt, dass jedes Mal neue Gesichter auftauchen.
Dadurch dass sich jeder zweite neuerdings Tanzlehrer nennt, auch die die erst ein Jahr tanzen, kommen immer mehr neue Leute dazu. Ist natürlich nicht schlecht, aber dadurch werden die alten Hasen ein bisschen "verdrängt". Also nichts gegen Anfänger, aber die Masse macht es aus.
Naja, aber zum Glück haben wir Ausweichmöglichkeiten wie Heerlen oder Köln. Fazit, ich hatte den Eindruck, das die Szene wächst. -
Bodemer Bodi Freitag, 18. Oktober 2013 03:34 Kommentar-Link
Lol ich stimme nur bedingt diese Aussage zu. Qualität und Können haben einen Preis und ewig kann man es nicht leugnen oder nieder machen. Ich bin in zwischen in über 60 Länder unserer Globus gewesen und bis auf sehr sehr wenige Städte trifft diese Aussage null zu. Wie kommt es dass in Länder wo hier vorgegeben wird es sind Extremisten und und und Veranstaltungen der Art stattfinden und schon seit Jahrzehnten und es wächst weiter. Oder hier in "weniger reichen / wohl haben" Ost Europa? Sehe Rovinji, Prag, St Petersburg, Istanbul, Dubai, Libanon, Tel Aviv... und wie kommt es dass in los millioneres Maspalomas (Gran Canaria) oder in Casa del musica - puerto de la Cruz (Teneriffa) Leute mit soviele abwechslungsreiche lebendige Tanz egal ob Afro Cubana, NY or LA, Mambo, cha cha... von 19:00 bis 05:00 ohne pause tanzen können trotz 5,- Eintritt. Und ein cola 0, 2l für 3,- günstig ist. Ja richtig gehört. Trotz crise und Armut. Ganz einfach es wird da geschätzt was gemacht wird und jede weiß dass es dahinter eine Leistung ist. Und es ist zu wurdigen. Sonst landen wir dahin wo eben nach 2 Kursen alle zu meister avanciert wird um kosten günstig fortzu fahren. Oder dj's (für 50,- oder 80,-) die sareto-programme und lieder kopieren runterladen und fertig ist die sache. Aber können sie wirklich Takt getreut ein lied auflesen und somit ein mix operieren? Nie mals. Wieso sind lokalen wie das Havanna in berlin. Park café in Wiesbaden... seit Jahrzehnte gut besucht?
Qualität hat sein Preis und nur so ist es zu schaffen und halten. Die Kriege und und sind lächerlich unwichtig dagegen. Darum beschäftigt mich nur was essenz ist und bleibt: Qualität und niveau werden Atmosphäre, Innovation und Anerkennung bringen.
Schönes Wochenende. -
xman Donnerstag, 17. Oktober 2013 19:09 Kommentar-Link
Tja, in Hamburg gehts in Keller, die guten bleiben weg, der Nachwuchs macht 3 Grundkurse und dann gehts zum Nahkampf.
Jeder ist sich selbst der nächste auf der Tanzfläche , auch die meisten Djs.
Musik legt inzwischen jeder auf (ist ja auch einfach geworden), überwiegend ihren eigenen Geschmack, scheiß auf das, was der Gast gern hören will. Sie wollen oft zeigen, wer die Eier in der Hose hat.
Kubanische Tanzveranstaltungen sind meist lustiger aber fast immer vom Machogehage dominiert, sie vermitteln das Gefühl, das alles aus Kuba kommt, was gutes Tanzen ist, Linie wird eher belächelt.
Geiz ist heute sehr verbreitet, hat auch nicht jeder mehr soviel Geld, aber Eintritt (sollte 3€ nicht übersteigen) und 1 Getränk sollte sich wohl jeder leisten (IPhone für 500€ ist ja auch kein Problem), ansonsten mit dem Arsch zu Hause bleiben.
Es gibt viele Partys in Hamburg, ich kenne aber nur 2 Linienpartys, wo sich die Gastgeber auf die Gäste einstellen und viel Mühe geben.
Ich habe fertig! -
PP Donnerstag, 17. Oktober 2013 16:11 Kommentar-Link
Aus meiner Sicht (Club-Besucher, kein Veranstalter) kann ich folgendes dazu sagen.
1. Die Clubs sind hässlich.
Fast alle sind nicht besonders schön, haben kein Ambiente, keinen Style. Ich war in Clubs von Hamburg bis Kapstadt, von Bangkok bis San Francisco, habe wirklich viel Erfahrung. Und irgendwie ist das alles immer so improvisiert und oft schmuddelig. Viele Salseros hätten eben gern auch mal ein nettes Ambiente.
2. Salseros sind geizig
Getrunken wird so gut wie gar nichts und wenn, dann Wasser auf dem Klo. Das geht natürlich gar nicht und macht es für Veranstalter schwierig, schöne Locations, gute DJs und guten Service anzubieten. Bei 3 Euro Eintritt stöhnen die Leute schon, 20 Euro für ein Konzert will keiner ausgeben und überhaupt: jeder muss irgendwie immer auf die Gästeliste und bloß nichts bezahlen!
3. Die DJs sind langweilig
Meist wird die immer gleiche Musik gespielt, viele Songs höre ich mit 100%-iger Sicherheit schon seit 10 Jahren jeden Abend in jedem Club. Anstatt auf das vermeintlich Bewährte zu setzen, sollten man ruhig mal ein bisschen mutiger sein und neue Bands, alte unbekannte Klassiker spielen und einen eigenen Style entwickeln.
4. Die Szene ist arrogant
Ich hätte schon viel öfter mal Leute in Clubs mitgenommen, die mit Salsa nichts am Hut haben, wenn es für sie eben auch mal gute Musik gegeben hätte. Warum muss es immer Salsa, Bachata, Merengue sein? Musik also, zu der man nicht einfach mal "normal" tanzen kann. Ein bisschen Latino-Pop/HipHop, gern auch Latino-Chart-Musik macht jeden Laden auch für Neulinge attraktiv.
5. Es war damals eben nur ein Hype
Der Salsa-Hype fing 1999 mit dem Film Buena Vista Social Club an und nahm dann bis ca. 2006 seine Lauf. Kuba war in aller Munde, es folgten ähnliche Filme, die kubanischen Tanzshows tourten um die Welt. Da wollte jeder dann irgendwie mal mitmachen und viele Leute sind nach ein paar Jahren wieder abgesprungen, weil Salsa eben doch nicht so ganz einfach ist.
6. Keiner versteht etwas von Marketing
Top-Konzerte sprechen sich nur über Mundpropaganda rum, die Websties der Clubs werden nicht aktualisiert, die der Schulen und Festival sind grafisch eine Katastrophe und Benutzerfreundlichkeit ist ein Fremdwort.
Soweit meine Meinung, bewusst überspitzt, um die Diskussion vielleicht anzufachen -
DJ El Favorito (Stefan) Donnerstag, 17. Oktober 2013 14:54 Kommentar-Link
Stimmt, die Leute werden weniger, der Nachwuchs fehlt meistens.
Das mag mehrere Gründe haben.
Ein Grund mag der ewige Kleinkrieg der Veranstalter/DJs sein. Fehlende Zusammenarbeit der lokalen Veranstalter. Statt dessen Missgunst und Sabotage. Ich habe immerwieder die Erfahrung, dass Gast-DJs meinten, dass sie den Laden übernehmen könnten. Wenn man einen Partner mit ins Boot holt, dann wird man ausgebootet. Die Sitten sind sehr übel. Das macht wenig Spaß!
Trotzdem werde ich weiterhin mit anderen DJs konstruktiv zusammenarbeiten oder es versuchen.
Obwohl ich weiß, dass mir von Zeit zu Zeit wieder ein Messer in den Rücken gejagt wird.
Aber da kommen wieder die Salseros in Spiel, die sich nicht für die DJ-Streitereien interessieren. Die interessiert aber auch nicht, wer konstruktiv und wer destruktiv arbeitet. Da haben die doch diese Streitereien ond deren Folgen verdient.
Aber mal nebenbei: Im nächsten Frühjahr werde ich in unserer Region ein kleines Rockabilly-Festival veranstalten. Bei denen halten die Bands, DJs und Fans zusammen. Traumhaft! -
Hanstanzt alias Kiz4ever Donnerstag, 17. Oktober 2013 14:49 Kommentar-Link
Dafür geht doch Kizomba rauf ... ist schliesslich die Evolution vom Salsa :-) ... und in anderen Ländern gibt es Bachata Schulen da tanzen 150 Leute nur Bachata ... hier auch noch unvorstellbar. Und trotzdem beides nicht aufzuhalten. Die Leute suchen Nähe & Verbindlichkeit ... und die gibt Salsa nun mal nicht so her wie Kizomba und Bachata ... dieser Weg ... wird kein leichter sein ...