Chaos-Computerclub fordert zum Boykott der Musikindustrie auf

      Chaos-Computerclub fordert zum Boykott der Musikindustrie auf

      Die Musikindustrie plant zur Zeit mächtig gegen den Musiktausch vorzugehen...


      Nach der Klage der IFPI gegen einzelne Tauschbörsennutzer fordert der Chaos
      Computer Club zum Boykott der von der IFPI vertretenen Musikverlage auf.
      Die Branche solle nicht den Nutzern die Schuld geben, wenn sie selber den
      Beginn des Informationszeitalters verschlafen und es versäumt hat, ihr
      Geschäftsmodell an die digitale Welt anzupassen.

      Informationsfreiheit ist kein Verbrechen

      Der CCC hält die [1] Klagen des Bundesverband Phono / der IFPI für stark
      zweifelhaft. Es kann nicht sein, dass die Musikindustrie ihre Ziele dadurch
      erreicht, in dem sie eine massive Panik vor immensen
      Schadensersatzforderungen schürt. Solche sind in Deutschland auch gar nicht
      durchsetzbar. Es geht vielmehr darum, die Nutzer von Tauschbörsen
      einzuschüchtern. Dies zeigt sich auch bei der Kampagne der Gesellschaft zur
      Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) [2] "Raubkopierer sind
      Verbrecher". Auch hier werden bewusst juristische Falschaussagen über die
      Strafbarkeit von Urheberrechtsverletzungen gestreut, um den Tauschbörsen
      das Wasser abzugraben.

      Das [3] Urheberrecht ist kein Naturrecht, sondern ein Ausgleich dafür, dass
      der Urheber sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. In erster
      Linie ist das Urheberrecht hierbei ein Ausfluß des Persönlichkeitsrechtes.
      Auch die wirtschaftlichen Verwertungsrechte werden dem Urheber zur
      Sicherung seiner wirtschaftlichen Existenz verliehen. Hierbei bestehen
      jedoch immanente Schranken. So darf das Werk für die private Verwendung
      frei kopiert werden. Diese auch als "fair use" bezeichnete Begrenzung ist
      eine Ausprägung der Informationsfreiheit und somit ein Grundrecht.

      Diesen Umstand versucht die Musikindustrie durch pausenlose Kampagnen zu
      unterminieren. Sie stellt die Privatkopie auf die selbe Stufe wie
      Kinderschänder und Rechtsradikale. So [4] forderte der Vorstandsvorsitzende
      der GEMA auf der Popkomm, nach erfolgreichen Ermittlungsmaßnahmen im
      Bereich von Kinderpornographie und Nazipropaganda eine Ausweitung dieser
      Maßnahmen auf Tauschbörsennutzer. So werden die Kunden auf infame Weise
      verunglimpft..

      Die volkswirtschaftlich eher unbedeutende Urheberrechtsindustrie will aber
      noch weiter gehen. Mit der neuen [5] Richtlinie über die Maßnahmen und
      Verfahren zum Schutz der Rechte an geistigem Eigentum des Rats der
      Europäischen Union will sie das Recht erhalten, Hausdurchsuchungen ohne
      richterlichen Beschluss und auch bei alltäglichen Verstössen durchzuführen.
      Industriespionage und Missbrauch werden hier Tür und Tor geöffnet.

      So fragt sich ein Clubmitglied zu Recht: "Soll jetzt die Bevölkerung
      kriminalisiert werden, weil der Markt es nicht schafft, das Angebot für die
      Nachfrage zu liefern? Gesetzliche Sicherheit gegen Marktversagen auf Kosten
      der Freiheit? Wie kommt es, dass man mit Klingeltönen mehr Geld macht als
      mit Musik?"

      Doch weshalb sind Peer-to-Peer (P2P) Tauschbörsen so beliebt? Als einige
      Argumente sind zu nennen

      * Die Qualität der Musik auf dem Markt ist gesunken. Für Musik,
      die nur einen noch besseren Umsatz der Musikindustrie beschert, kurze
      Zeit in den Charts zu hören, aber nicht von Dauer ist, lohnt sich nicht
      für teures Geld zu kaufen. In wenigen Jahren erinnert sich sowieso
      niemand mehr an die damaligen Stücke.
      * Der Preis für eine CD ist zu hoch. Zumindest für die hart
      umworbene Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wie
      Studien ergaben, kaufen sich diejenigen CDs, die auch ein Einkommen
      haben, sprich die Gruppe der ab 40jährigen.
      * Der CD-Kopierschutz hindert Hörer daran CDs auf aktuellen
      CD-Playern abzuspielen. Selbst etliche Auto-CD-Spieler können die
      gekaufte CD nicht mehr abspielen. So bleibt für viele Hörer nur der Weg
      in Tauschbörsen, um sich diese CD in digitaler Form herunterzuladen
      und auf eine CD zu brennen, die sich überall abspielen lässt.
      * Die Auswahl in den Musikläden ist begrenzt. Für Raritäten sind
      Tauschbörsen eine Fundgrube. Wer nicht in Großstädten wohnt oder die
      Zeit hat, etliche Plattenläden zu besuchen, kann sich daheim sein
      Lieblingsstück von vor 20 Jahren runterladen. Ohne viel Suchen.
      * Tauschbörsen haben sich als ein ideales Vertriebsmittel
      herausgestellt -- allein eine vernünftige Bezahlfunktion fehlt. An der
      Musikindustrie ist der Zug des Internets vorbei gefahren. Die
      Musikhörer haben ihre eigenen Vertriebswege für aktuelle Technik
      gefunden, die ihre Wünsche befriedigt. Währenddessen hat sich die
      Musikindustrie weiter darum gekümmert ihre Pfründe zu wahren. Doch
      viele Hörer sind bereit, Künstler für ihr Werk zu entlohnen. Dazu
      müssen neue Wege geschaffen werden, um ihnen gerecht das Honorar
      zukommen zu lassen.

      Mit dem Klagen der Musikindustrie muss nun endlich Schluss sein! Der CCC
      fordert deshalb auf, die Musikindustrie dort zu treffen, wo sie am
      verwundbarsten ist. Entziehen wir ihnen den Umsatz! Dieser kann dann nicht
      mehr dazu verwendet werden, in großen Anzeigenserien die Kunden zu
      diffamieren.


      Der CCC hat zu dieser Kampagne [6] Banner zur freien Verwendung erstellt.
      Tauschbörsennutzer können so Ihrem Unmut Ausdruck verleihen, dass sie das
      Vorgehen der Musikindustrie nicht gut heißen. Kreative Pixelschubser sendet
      bitte Links zu euren Vorschlägen an [7] mail@ccc.de (keine Attachments).
      Wir bitten um die Einbindung auf möglichst vielen Webseiten.

      Abschließend seien auf die Worte von Dirk Bach bei der diesjährigen
      Echo-Verleihung verwiesen "Und ihr wundert euch, dass es euch schlecht
      geht?" [8]


      References

      1. ifpi.de/news/news-380.htm
      2. hartabergerecht.de/index5255.html?id=9
      3. bundesrecht.juris.de/bundesrecht/urhg/
      4. heise.de/tp/deutsch/special/copy/17060/1.html
      5. register.consilium.eu.int/pdf/de/04/st06/st06376.de04.pdf
      6. ccc.de/campaigns/music?language=de
      7. mailto:mail@ccc.de
      8. spiegel.de/kultur/musik/0,1518,289514,00.html


      schliesst Euch dem Boykott an !!!!


      cu all






      noch ein Nachtrag:

      Erstmals müssen auch in Deutschland Musikfans, die Lieder in Internet-Tauschbörsen anbieten, damit rechnen, von der Musikindustrie auf Schadenersatz verklagt zu werden. Nach Informationen der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' wollen die Konzerne sich dabei zunächst auf "heavy user" konzentrieren, die mehrere hundert Stücke anbieten. Die Initiative soll am Dienstag vorgestellt werden.


      Schadensersatz-Forderungen drohen
      Die deutschen Musikriesen folgen mit der geplanten Klagewelle dem Vorbild USA, wo die Konzerne seit dem vergangenen Jahr mehr als 1.000 Tauschbörsennutzer, darunter auch Kinder und alte Menschen, verklagt haben. Einige Betroffene mussten Schadenersatz von bis zu 7.500 Dollar zahlen. Ähnliche Summen könnten nun auch in Deutschland verlangt werden.




      Plattenkonzerne verschärfen Gangart
      Hierzulande haben die Plattenkonzerne bisher nur die Betreiber von Tauschbörsen, nicht aber ihre Nutzer verklagt. Mit der verschärften Gangart gegen den Online-Tausch reagieren sie auf die Erosion ihres Marktes. 2003 ist der deutsche Musikmarkt nach Branchenschätzungen um 20 Prozent eingebrochen.

      Hintergrund: Das neue Urheberrecht
      Das neue Urheberrecht gilt seit August letzen Jahres. Die Neuregelung verbietet unter anderem das Umgehen eines Kopierschutzes und schränkt das Recht auf Privatkopien ein. Diese Kopien sind nach dem neuen Gesetz nur dann legal, wenn eine nicht offensichtlich rechtswidrig hergestellte Vorlage verwendet wird


      Definitiv verboten: Unberechtigte P2P-Downloads
      Mit dem neuen Gesetz wurde auch mehr Klarheit bei Dateitauschbörsen geschaffen. "Wer - ganz gleich ob gewerblich oder privat, entgeltlich oder unentgeltlich - Musik, Filme oder Computerspiele im Internet zum Download anbietet und verbreitet, ohne hierzu berechtigt zu sein, macht sich strafbar", betonte Justizministerin Zypries.


      Weitere Auswirkungen des neuen Urheberrechts
      Für PC- und Internet-Nutzer haben sich wesentliche Änderungen ergeben: In den Medien (Zeitschriften, TV, Online-Magazine) dürfen beispielsweise seitdem keine Workshops mehr darüber veröffentlicht werden, wie ein Kopierschutz umgangen werden kann. Auch Programme, die darauf abzielen, einen Kopierschutz zu umgehen, sind illegal - damit auch Testberichte und Downloads. Herstellern und Anbietern drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.


      Recht auf Privatkopie eingeschränkt
      Auch das Recht des Käufers auf Privatkopie wurde zwar festgeschrieben, gleichzeitig aber auch eingeschränkt: Früher durften von einem Original sieben, jetzt nur noch drei Kopien gemacht werden. Viele Aspekte des neuen Rechts - wie die Legalität der Privatkopie - sind allerdings wenig konkret formuliert.

      Quelle: oncomputer.t-online.de/c/17/92/67/1792672.html

      wem das alles zuviel wird,
      kann hier
      Das Internet abschalten


      Das ist sehr einseitig gesehen. Die böse, mächtige Musikindustrie und so ...

      Aber es sind die Musiker, denen die wirtschaftliche Grundlage entzogen wird. Raubkopieren ist und bleibt Diebstahl. Ich kann ja mal vorbeikommen und Dir das Portemonnaie klauen, dann wirst Du anders denken.

      Was mich nur wundert, ist dass der natürliche Gerechtigkeitssinn schon so beschädigt ist, dass man etwas legalisieren will, nur weil es viele machen.


      Schönen Gruß
      Hannes
      Online-Musiktausch ist in Kanada legal
      Die kanadische Musikindustrie hat vor dem Federal Court of Canada eine Niederlage erlitten. Sie wollte dort erreichen, dass Internet-Provider die Identität von 29 Tauschbörsen-Nutzern preisgeben müssen. Der Richter Konrad von Finckenstein lehnt dies ab (PDF). Das Herunterladen von Musik und die Bereitstellung von Songs für den Download durch P2P-Software wie KaZaa erfülle nicht den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung. Auch sei nicht ersichtlich, welches öffentliches Interesse in diesem Fall das Recht auf Datenschutz aufhebe.

      Die Canadian Recording Industry Association (CRIA) hatte im Dezember 2003 angekündigt, ähnlich wie das US-amerikanische Pendant gegen den Upload von Musikstücken ins Internet gerichtlich vorgehen zu wollen. Im Februar hatte sie von fünf kanadischen Unternehmen die Aufdeckung der Identitäten verlangt. Vier der fünf weigern sich. Hintergrund ist hier wie auch bei dem Vorgehen der deutschen IFPI ein Umsatzeinbruch beim Verkauf von Musikstücken.

      Der Richter verglich den Musiktausch via Internet mit dem Aufstellen von Fotokopiergeräten in öffentlichen Bibliotheken. Er könne keinen wesentlichen Unterschied entdecken zwischen einer Bibliothek, die angefüllt sei mit urheberrechtlich geschützten Werken und einem Computer, der sein Material über P2P-Software bereitstelle. Die unbekannten Beklagten würden die Kopien ihrer Musikstücke nicht aktiv aussenden und auch nicht bekannt machen, dass sie urheberrechtlich geschütztes Material zur Verfügung stellen.

      In kanadischen Medien ist die Entscheidung von Beobachtern mit Überraschung aufgenommen worden. Da die Musikindustrie nun nicht an die gewünschten Daten gelangt, kann sie nicht gegen die Tauschbörsen-Nutzer klagen. (anw/c't)


      Quelle
      heise.de/newsticker/meldung/46193
      He Hannes,

      bist Du mit dem falschen Fuss zuerst aufgestanden?:sleep:
      Oder hast Du das Alles nur in den falschen Hals bekommen?:drool:
      Wahrscheinlich hast Du´s gar nicht richtig gelesen!XX(

      Das Internet lebte und lebt von dem Mehrwert den sich die User von Ihm versprechen – Nicht von Abkassierern, die hinter jeder Ecke lauern !!!

      Natürlich nutze ich dieses Medium auch für meine Zwecke: das heisst, dass ich mit meinen Freunden Nachrichten, Infos und natürlich auch Dateien tausche.

      Ich habe wirklich kein schlechtes Gewissen ohne einen Profitgedanken meinem Freund, meiner Schwester oder meiner Familie so rund um den Erdball helfen zu können.

      :D !!! HELFE ANDEREN – SO WIRD DIR GEHOLFEN !!! :D

      Wie oft soll ich eigentlich Gema-Gebühren bezahlen? Diese fallen beim Kauf der Hardware schon x-mal an (beim Kauf des PC´s, des Players, der Rohlinge und dann noch einmal beim Kauf des Brenners)???

      Wiederholt stellt sich hier die Frage, wer denn hier nun kriminell ist?!!! ?( :rolleyes: ?(
      Eine Industrie, die die Zeichen der Zeit nicht verstanden hat, oder der User, der versucht, sich einer pauschalen Kriminalisierung entgegenzustellen und sich diese neue Technik aneignet und nützlich macht?
      Welchen Sinn macht so eine (veraltete)Industrie eigentlich noch, wenn inzwischen ganz andere Vertriebswege denkbar sind, und der Künstler Sein Produkt selbst vermarkten könnte???

      Fehlt nur noch, das die Musikindustrie weiterhin Eigentümer der von mir gekauften CD bleibt und ich nur Lizenznehmer bin mit dem Recht das Produkt nur auf von der Industrie registrierten und legitimierten Playern abzuspielen ????

      Dein Ruf nach einer Internet-Polizei gleicht dem Ruf nach dem „Grossen Maulkorb“ und fördert nicht den globalen Meinungsaustausch bzw der globalen Meinungsbildung.
      Wenn Du hinter jeden User gleichen einen Internetpolizisten stellst, wird es mit dem Internet für Jederman schnell vorbei sein!

      Surfst Du mit einer Horde Rechtsanwälten von HP zu HP, wirst Du sicherlich auf 99,9% aller Pages Uhrheberrechtsverletzungen finden, die im glimpflichsten Fall mit einer „billigen Abmahnung“
      Zu einem Preis von ca. 2500 Euronen je Fall führen würden. :rolleyes:


      Sag mal – willst Du das wirklich? ?( ?( ?(

      Aber es sind die Musiker, denen die wirtschaftliche Grundlage entzogen wird. Raubkopieren ist und bleibt Diebstahl. Ich kann ja mal vorbeikommen und Dir das Portemonnaie klauen, dann wirst Du anders denken.

      Musiker, denen die wirtschaftliche Grundlage entzogen wird

      hä? – wer entzieht hier wem die wirtschaftliche Grundlage?
      Die Industrie, die den Hauptgewinn bei dem Geschäft machen? – hab ich oben schon geschrieben – Inzwischen sind ganz andere Wege der Vermarktung denkbar – erstrecht bei noch höherer Bandbreite (UMTS oder schneller)

      Raubkopieren ist und bleibt Diebstahl

      Das ist genau der Sprachgebrauch der mich erschaudern lässt – Jeder, der mit Freunden etwas teilt ist im Sinne der (verbrauchten) Industrie plötzlich kriminell – genau darum geht es !!! – siehe auch oben

      Ich kann ja mal vorbeikommen und Dir das Portemonnaie klauen, dann wirst Du anders denken

      Du vergleichst Äpfel mit Birnen – Die Musikindustrie ist bestenfalls Treuhänder der Produkte die sie vermarktet – nicht Ihr Schöpfer oder gar Ihr Eigentümer, obwohl sie sich meistens so aufspielt.
      Es geht bei allem was hier geschrieben steht um die drohende Allmächtigkeit der Musik+Plattenindustrie, nicht um die Rechte der Künstler.
      Würden die Schöpfer oder Darsteller Ihre Produkte zB per Download oder Stream so anbieten und sämtliche Mehrkosten verursacht Durch die Gewinne und Kosten der Musikindustrie würden entfallen, so dürfte eine 40min CD max 3-4 Euronen kosten.
      Schon wäre eine ernstzunehmende Konkurrenz entstanden.








      Also Hannes, das nächste mal vor dem Posten ganz aufwachen, lesen, dann verstehen, dann antworten… ;( ;( ;(

      Eigentlich hätt ich Dir ja etwas mehr zugetraut als einen belanglosen Dreizeiler schlecht gezielt und aus der Hüfte geschossen
      :nixweiss: :nixweiss: :nixweiss:

      that´s life :) :) :)


      wem das alles zuviel wird,
      kann hier
      Das Internet abschalten


      Original von (_WhyNot_)
      He Hannes,

      bist Du mit dem falschen Fuss zuerst aufgestanden?:sleep:
      Oder hast Du das Alles nur in den falschen Hals bekommen?:drool:
      Wahrscheinlich hast Du´s gar nicht richtig gelesen!XX(


      Ja genau, ich habe eigentlich keine Ahnung von dem Thema. Bin ja bloß so ein dummer Profi-Musiker, der keine Lust mehr hat, seine Zeit mit CD-Produktionen zu verschwenden, wenn die sowieso von jedem kopiert werden. Ich spiele nur noch live, und sonst gar nix. Wer das hören will, muss bezahlen, fertig.

      Ach so, mir ging es nicht um Michael Jackson, sondern um EURE Lieblings-Salsa-Musiker.


      Schönen Gruß
      Hannes
      @Hannes

      Guten Morgen,

      erstmal meine persönliche Meinung dazu:
      wenn ich mir die heutige Vermarktung von Vermeintlichen "Künstlern" ansehe, jetzt mal abgesehen von der rechtlichen frage, und mir ansehe wie diese regelrecht von der Plattenindustrie ausgenommen werden finde ich es nur ok.

      Rechtlich gesehen finde ich da kein Problem, die
      Gründe würden schon von WhyNot genannt...

      Verdient er was dabei, oder kann ihm das inzwischen egal sein?

      ...ich denke schon das die allgemeinen Verbraucher die guten Künstler belohnt. Sonst würde ein George Michael z.B. mit seinem neuen Album in Deutschland nicht den 1. Platz (momentan 4) in den Deutschen Charts erreichen. Der einzige die hierunter wirklich Leidet ist die Plattenindustrie die mit Ihren Gier nach Geld und der Macht die entscheidungen zu treffen welche Musik veröffentlicht wird die Künstler nicht wirklich vördern und diese als "Medium zur Geldherstellung" missbrauchen.
      Es gibt ihrer Meinung nach ja genug davon ( das beste Beispiel sind die neuen Fernsehsendungen "Deutschland sucht den Superstar " und co. ...).
      Fakt ist das die Gesellschaft die guten Musiker
      mit kauf von Alben oder Singles belohnt. In meinen Augen ist es für den Verbraucher ein gutes Werkzeug um "Konserven Musik" nicht so Mächtig werden zu lassen und den "echten" Künstler zu belohnen.
      8)
      Deja que hable el Alma por tu cuerpo.....

      offener Brief an die MI

      Quelle: forum.golem.de/phorum/read.php?f=61&i=5064&t=5031
      da hängt noch ne Menge Diskussion dran....


      Offener Brief an info@universal-kopierschutz.de von soundjunkie

      Liebe Kopierschuetzer der Universal,

      die Ihr hier von mir stellvertretend fuer andere Hueter des Rechts am digitalen Klangeigentum angeschrieben werdet: Ihr habt sicherlich nicht erwartet, dass diese Mailadresse fuer Begeisterungsausbrueche genutzt wird. Warum soll man es auch als Fortschritt empfinden, seine Lieblingsband nicht mehr ohne Qualitaetseinbussen im Player seiner Wahl hoeren zu koennen ?

      Das geschieht selbstverstaendlich in der edlen Absicht, die Interessen Eurer Kuenstler zu schuetzen - eine Tradition der Musikindustrie, fuer die besonders die Majors geschaetzt werden. Ich bin geradezu dankbar dafuer, dass der Universal- Kopierschutz ueberhaupt das Abspielen des kostspieligen Silberlings am Computer erlaubt.

      Ich weiss, Ihr geht durch harte Zeiten. Umsaetze brechen weg, der Mutterkonzern taumelt. Die Labels werden neu strukturiert und manche haben den Umzug nach Berlin noch nicht verkraftet. Da troestet auch der wunderschoene Blick ueber die Spree nicht, den Ihr aus Eurem schicken Wasserpalast geniessen koennt. Gestattet mir trotzdem, den Stolz auf Euer hauptstaedtisches Firmendomizil mit Euch zu teilen - schliesslich habe ich jahrelang etwas dazugegeben.

      Um mit Heine zu sprechen: Ich fuerchte, ich gleite aus dem suessen Gewaesser des Lobes unversehens ins bittere Meer des Tadels. Verbale Entgleisungen bitte ich a priori zu entschuldigen - Musik ist nun mal ein emotionsgeladene Angelegenheit.

      Mein Vorwurf lautet, dass das Lamento um CD-Brenner und Internettauschboersen lediglich ein Vorwand ist, um schlussendlich das Recht auf die private Kopie grundsaetzlich auszuhebeln. "Pay-per-listen" - das ist Euer Wunschtraum: Jeder Abspielvorgang kostet ein paar Microcent und nach vier Wochen muss die Basislizenz erneuert werden. Die Kundenabspeisung funktioniert vertriebskostensenkend ueber das Internet, waehrend der Preis pro Song sich nur unwesentlich vom anteiligen Verkaufspreis eines Longplayers unterscheidet. Die tauben Tekknokids koennen den Frequenzgang verlustbehafteter Kompressionsverfahren sowieso nicht von der ohnehin eingeschraenkten Samplingqualitaet einer CD unterscheiden. Die Kroenung des Ganzen waere dann eine Copyright Taskforce a la Zollfahndung, die spontan Festplatten und mobile Abspielgeraete nach Tracks ohne Wasserzeichen durchkaemmen darf. Soweit die Unterstellung.

      In Wirklichkeit ist die Krise der Musikindustrie hausgemacht und hat mit Hobbybrennern und Netztauschern wenig zu tun. Um es kurz zu machen: Ihr produziert seit Jahren zuviel Schrott mit immer kuerzerer Halbwertszeit zu steigenden Kosten. Massengeschmack statt Innovation, Hochglanz statt Inhalt, Banalitaet statt Werte. Die Abspielgehilfen aus Funk und Fernsehen haben ihre Programme stromlinienfoermig nach Euren Vorgaben angepasst und werden mit Interviewreisen, Freiexemplaren und Backstage-Paessen bei Laune gehalten. Eine inflationaere Schar von Musikmagazinen rezensiert noch den letzten Schund, weil die betreffende Company Anzeigen gar das Cover bezahlt hat.

      Gleichzeitig werden von Euren mundfertigen, aber von Fachkenntnissen gaenzlich unbelasteten Wichtigtuern Unsummen bei Produktion und Promotion versenkt. Da werden Tagespauschalen an Tonstudios gezahlt, die laengst nicht mehr marktueblich sind. Es werden suendhaft teure Videos gedreht, die keine Station zeigen will. Mit der Giesskanne werden Promopaeckchen uebers Land verspritzt; begleitet von kryptisch-feuilletonistischen Bandinfos, die offensichtlich von Schuelerzeitungsredakteuren morgens nach dem Abi-Ball verfasst wurden. Auf grosskotzig gebuchten Tourneen spielen enttaeuschte Kuenstler vor leeren Hallen, verdienen sich gierige Catering-Unternehmen eine goldene Nase, rollen Nightliner zu Mondpreisen und tummeln sich zahllose Mitesser mit glaenzenden VIP-Kaertchen am Halsband.

      Meist laesst sich Gott sei Dank der komplette Kostenblock vom Einkommen der Kuenstler abziehen. Was aber, wenn man den Hungerleidern nichts mehr abziehen kann, weil der ganze Zirkus floppt ? Nur drei Prozent aller Acts verdienen fast hundert Prozent des Firmengewinns, wie wir wissen. Ist das ein Marktgesetz oder ein Ausdruck von Unfaehigkeit ?

      Nun also liegt Eure Antwort auf den ganzen Schlamassel auf meinem Tisch und ich gebe zu, ich bin nicht amuesiert. Meine zentrale Musikstation ist mein Computer. Wozu einen separaten CD-Spieler kaufen, wenn der Rechner das Laufwerk gleich mitbringt ? Statt nach dem genuesslichen Auspacken das volle Klangerlebniss ueber meine hart ersparten Edelboxen zu hoeren, werde ich dazu genoetigt, einer unerwuenschten Software Zugriffsrechte auf meinem Computer einzuraeumen. Was dann ertoent, sind herunterkomprimierte Audiotracks in mp3-Qualitaet. Die originalen Wavefiles sind unzugaenglich. Der lausig programmierte Software-Player schluckt selbst im Ruhezustand fuenfmal mehr CPU-Leistung als der genuegsame Windows- Standardplayer. Apple-Computer, bekanntermassen die Lieblingsgeraete von Musikern auf der ganzen Welt, werden erst gar nicht unterstuetzt.

      Werde ich dafuer in Zukunft 17 Euro ausgeben ?

      Nein.

      Ich fuehle mich bestraft von einer Branche, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Die reformunwillig und reaktionaer und deshalb in ihrer jetzigen Form rechtmaessig zum Untergang verurteilt ist. Liebe Musikfreunde in den Verwaltungsetagen der Plattenkonzerne: Falls Ihr es noch nicht bemerkt habt - das Zeitalter der Dampfmaschine ist angebrochen. Segelschiffe und Pferdefuhrwerke werden bald nur noch von Nostalgikern benutzt. Sogar das gemeine Volk kann sich eine Fahrt mit der Eisenbahn leisten. Will heissen: Segelflicker und Kutscher werden nicht mehr gebraucht.

      Haette es mp3-Files und CD-Brenner nicht gegeben, haette ich meine achtjaehrige Musikkonsum-Abstinenz nicht beendet. Weil formatierte Radioprogramme laengst nicht mehr als Informationsquelle fuer neue Musik dienen, haben Audiofiles und Kopien von Freunden meine Ohren wieder fuer zeitgenoessische Popmusik geoeffnet. In den letzten vier Jahren habe ich so viele Original-CDs angeschafft wie im ganzen vorhergehenden Lebensabschnitt zusammen. Das war harte Arbeit. Meine Faustregel lautet: Eine Scheibe muss mindestens 12 Tracks haben, von denen die Haelfte mehr als zweimal gehoert werden kann. Wenn man dieser Regel folgt, kann man nur eine von zehn CDs kaufen.

      Wenn ich eine CD kaufe, stimme ich ab: Ich will meine Favoriten in den Charts sehen, damit andere auf sie aufmerksam werden. Aus dem gleichen Grund moechte ich Freunden unkompliziert eine Kopie brennen oder meiner Stammkneipe eine Compilation basteln duerfen. Wenn sich dann nur ein Zuhoerer das Original oder ein Konzertticket kauft, hat sich die Muehe gelohnt. Auf die Art und Weise habe ich schon mehr Leute angefixt als jede Streifenbandanzeige im Stadtmagazin. Ich bin ein Ein-Mann-Streetteam im Auftrag des guten Geschmacks. Naja.

      Was soll ich in Zukunft tun ? Einen CD-Brenner und ein Crackprogramm beschaffen, das den Kopierschutz ignoriert ? Dateien grundsaetzlich aus dem Netz ziehen ? Den Minidisk-Recorder an den Kopfhoererausgang im Plattenladen anschliessen ? Neue Scheiben nicht mehr kaufen, alte dafuer kopieren ? Das Radioprogramm auf Festplatte mitschneiden lassen und hinterher sortieren ? Was auch immer ich davon waehle, Plattenfirmen und Kuenstler werden mich als zahlenden Kunden verlieren.

      Eine Armee schiesst in die falsche Richtung, weil der Generalstab keinen Schlachtplan hat - hit by friendly fire. So werden aus Kollateralschaeden ein Totalschaden. Die gewerbsmaessigen Piraten in Russland oder Asien, die es immer gegeben hat, werdet Ihr damit nicht beeindrucken. Aber Ihr werdet dafuer sorgen, dass Musik auf Schulhoefen und in Kinderzimmern noch weniger zum Thema wird als ohnehin.

      Eure Umsatzeinbrueche sind Zeitzeichen. Waehrend es Euch noch vor kurzem praechtig ging, spuert Ihr nun die Wirkung von Rezession und Verunsicherung. Zusaetzlich konkurrieren Unterhaltungsformen wie Computerspiele und Spass-/ Extremsportarten mit dem Musikhoeren. Funktelefone, Tattoos und Markenklamotten kosten Geld. Bildung und Kultur verlottern pisamaessig, die Aufmerksamkeitsspanne der Kids hat sich dramatisch verkuerzt. Drei Jahre Gitarre lernen ? No way. Die Musikindustrie hat es vorgemacht: Sampling und Recycling funktionieren praechtig, wozu fuer eigene Ideen schwitzen ? Wer als Erwachsener die Charts beobachtet, fuehlt sich an seine Kindheit erinnert. Coverversions von Elvis, den Bee Gees und Joan Jett loesen einander ab; alte Helden wie Groenemeyer retten die EMI vorm Bankrott, Stones und U2 spielen Rekordsummen ein, ein zipfelbaertiger Peter Gabriel spielt altersmilde laechelnd Jungspunde an die Boxenwand. Der Gipfel der Altstoffverwertung ist das aktuelle Cover vom
      Lagerfeuerheuler "House Of The Rising Sun".

      Eine Industrie mit Zukunft ? Schrumpft in Würde !!!

      Soundjunkie

      P.S. Ihr werdet mir nachsehen, dass ich meinen kleinen Aufsatz in einschlaegigen Internetforen veroeffentliche. Auch ich bin nicht frei von Eitelkeit und halte oeffentliche Aufmerksamkeit fuer den angemessenen Lohn meiner aufgewendeten Zeit.

      _____________________________________

      so it is :D :D :D



      adios
      wem das alles zuviel wird,
      kann hier
      Das Internet abschalten


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