Musikalität

      Musikalität

      Auf der Seite dance-forums.com/viewtopic.php?p=215462#215462 schreibt der Nutzer borikensalsero folgendes:

      Es ist wahr, dass es beim Tanzen darum geht, sich selbst auszudrücken, aber dies ist gleichzeitig absolut vom jeweiligen Song abhängig. Wenn das nicht so wäre, wäre die Musik überflüssig. Die besten Performances enthalten üblicherweise eine makellose physische Repräsentation des Songs, statt einer fehlerlosen, aber nicht mit dem Lied verbundenen Darstellung von Geschicklichkeit.

      Beim Tanzen können wir natürlich einfach tun, was wir wollen, jedoch ist die Frage nicht, wie viele Dinge wir zu einem Song tun können, sondern, streng abhängig von dem Lied, wie gut unsere Aktionen mit der Musik verschmelzen. Wie gut passt die Geschichte, die wir mit unserem Körper erzählen, zu der Geschichte, die der Song erzählt?

      Ich wäre bereit, das Haus zu verwetten, das ich nicht besitze, dass die größte Klage der Salsa-Elite der Mangel an Musikalität bei Tänzern ist.

      Ich möchte über Musikalität am Beispiel einer Sängerin nachdenken. Stellen wir uns jemanden vor, der oder die aus ganzem Herzen singen kann. Sie (oder er) hat unerreichte stimmliche Fähigkeiten, ihren (seinen) unglaublichen eigenen Style usw. Also fragt eine Salsa Band sie (oder ihn), mit ihnen zu singen. Die Band beginnt, und alle sind sich einig, wow, was für eine Stimme ... Nach dem ersten Song sagt der Bandleader, Du hast wirklich eine unglaubliche Stimme. Allerdings gibt es da einige Dinge, wegen derer Du heute abend nicht mit uns weitersingen kannst. Du musst mit der Clave singen, Du singst unsauber und nicht auf dem Beat. Du hast eine großartige Stimme und einen unverwechselbaren Style, aber Du musst bedenken, dass zwar Musik und Singen zwar ein Mittel sind, sich selbst auszudrücken, aber sie sind auch abhängig von etwas, was man den Song nennt.

      Was geschah hier? Nun, alle waren sich einig, dass sie (oder er) eine großartige Stimme und einen wunderbaren Style hat, aber sobald der Song dazukam, klang es nicht mehr so toll.

      Das ist der Punkt, wenn es um gutes Tanzen geht. Es spielt keine Rolle, was der Tänzer seiner Meinung nach zu einem Song alles tun kann. Was zählt ist, wie gut er zur Musik passt.

      Wie gut wäre es für die Sängerin (den Sänger), im Stil von Hard-Rock zu singen, während die Band eine Salsa Romantica spielt? Nicht sehr! Sie (er) hat sich selbst und ihre (seine) Interpretation des Songs sicherlich ausgedrückt, aber wie gut war diese Interpretation des Songs?

      Während wir also alle musikalisch unterschiedlich interpretieren, gibt es doch Dinge, die den Song überhaupt nicht interpretieren, sondern nur zeigen, was wir können.

      Eine nette Art, über musikalische Interpretation durch den Körper zu denken, ist: Wie wäre es, wenn wir für ein taubes Publikum tanzen und ihnen zeigen wollen, wovon es in diesem Song musikalisch geht? Ich würde die Höhen und Tiefen betonen, die Synkopen, Pausen, die Story usw. des Songs, so dass sie hinterher möglichst genau wissen, wovon er gehandelt hat.

      Es wäre ganz in Ordnung, einfach zu tun, wonach uns ist, und besonders da es sich ja um Strassentanz handelt. Aber wofür brauchen wir dann noch Musik, wenn wir ja doch tun, was wir wollen und den Zuschauenden zeigen, wie toll wir tanzen können, egal welche Musik gerade läuft? Das ist der Punkt, an dem Salsa egoistisch wird und aufhört, selbstlos zu sein.

      Leider ist nun mal, obwohl es beim Tanzen darum geht, sich auszudrücken, dieser Ausdruck absolut abhängig vom Song und nicht von unserer Geschicklickeit, und auch nicht davon, was sich für uns gerade gut anfühlt, aber nicht am Platz ist. Es ist so wie mit der Sängerin (dem Sänger), die (der) aus ganzem Herzen gesungen hat - zu schade, dass sie (er) nicht synchron zur Band war.

      Es ist nicht falsch, einfach zu tun, was man gerade will, immerhin ist es das, *was* man gerade will. Aber um auf die nächste Stufe zu kommen, müssen wir uns mit der Musik vereinen, je besser wir verschmelzen, desto besser der Tanz.

      Lasst uns keine Tasmanischen Teufel sein, während ein Bolero spielt ...

      Besonders im Salsa sagt die Musikalität mehr als die Geschicklichkeit, die während eines Songs gezeigt wird. Je mehr wir im Gleichklang mit der Musik schwingen, desto weniger werden wir uns dabei beobachten, irgend etwas zu tun, nur deshalb, weil wir es können ...

      RE: Musikalität

      Jaaaaa....Musikalität.

      Das für Wahr ist eines der grössten "Schwächen", die ich sehr oft beim Salsa Tanzen beobachte. Da dreht ein Paar wie wild, der Kerl macht eine Figur nach der anderen und die Musik sagt was ganz anderes. Der Tänzer ist sicher froh, dass er den Takt hört und seine Figuren abspulen kann...

      Nun, Musikalität kann man sicher im "Kleinen" und im "Grossen" leben.
      Unter "Klein" verstehe ich, wenn man sich auf seinen Tanzpartnerin konzentriert und versucht mit ihr gemeinsam ein inniges Gefühl zu entwickeln...das zur Musik passt.
      Unter "Gross" verstehe ich, wenn man für ein Publikum tanzt...

      Aber ich stelle oft in meinen Kursen fest, dass die Leute schlicht weg überfordert sind. Sobald ich ein wenig mit der Interpretation der Musik anfange, verdrehen einige die Augen...

      Ich glaube Musikalität ist mehr was für Menschen, die sich "richtig" mit Musik und hier ...mit Salsa auseinandersetzen. Für viele Andere ist es ein Vehikel, um weg zu gehen, um Leute kennenzulernen und etwas zu tun, das gerade angesagt ist.

      Also, ich würde mal wieder sagen,...eine grosse Mischung an Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen und Können...

      Was sicher gut ist, wenn man dennoch immer wieder auch in Kursen und Workshops versucht auf Musikalität anzuspielen...einige wenige werden den Faden aufnehmen und somit ihrem Tanzen mehr Spass und Freude verleihen...

      RE: Musikalität

      Leute jetzt habt doch hier mal erbarmen mit den Leuten, die den Takt raushören und froh sind, daß sie sich im Laufe der Jahre halbwegs gescheit geführte Figuren hinbekommen . Ja ja ja jaj So wie ich einer bin.

      Von den texten verstehe ich bestenfalls bruchstücke .. sorry (perdoname :D ) das kann ich da nicht auch noch mit einbinden :(

      RE: Musikalität

      @Ana

      ...du...auf Iron Maiden kann man auch Salsa tanzen, der hat auch den 4/4 Takt 8)


      Mal allgemein:

      Beobachtet man Aboriginies bei ihren Ritualtänzen, dann sieht man, dass sie es voller Inbrunst und Leidenschaft machen. Sie erzählen Geschichten und machen dies mit ihrem ganzen Körper.

      ...wenn man mal die Entwicklungsgeschichte des Tanzes beobachtet, dann drehte es sich immer um das Leben und die Liebe, die Leidenschaft und die Trauer, die Melancholie, die leichte Beschwingtheit...etc. etc.

      Was man aber oft auf den Tanzflächen beobachtet sind Mechaniker, Techniker, Installateure, die Dinge zusamenschrauben, sezten, legen...voller Konzentration

      Und dabei wäre es doch schön, wenn man sich von der Musik "mitnehmen" ließe...aber nein, da wird gedacht "ist das erlaubt", wie sehe ich dabei aus, was sagen die anderen, bin ich im Takt...etc. ...

      Muss ja nicht jeder ein Virtuose werden, aber mal den Fokus wieder dahinlenken, worum es geht : Tanz als Ausdruck der Musik und der eigenen Gefühle dabei.
      Der Tänzer wählt ein Lied aus, auf dem er tanzen möchte, weil es ihm gefällt, weil er sich mit dem Lied identifiziert etc.

      (aber wie gesagt, es gibt viele, die tanzen auf allen Liedern....und tanzen immer gleich)

      RE: Musikalität

      @ CD

      Bei den texten ????? Na gut such dir was aus :

      Bring your daughter to the slaughter :rolleyes:
      666 The Number of the beast :rolleyes:
      Fear of the dark :rolleyes:


      Aber mal Spaß beiseite... Für das was Du da planst ist es notwendig die Texte zu verstehen. Und da gehöre ich absolut nicht zu ... ich meine wie willst Du das machen. Und verstehen reicht eingendlich gar nicht. Du MUSST WISSEN was in der nächsten Zeile kommt. Also kannst Du wenn man es streng nimmt nur zu liedern Tanzen die Du kennst. Kollege wir sind doch hier nicht auf ner Meisterschaft. Dabei fällt mir ein. Kennen die Paare eingendlich die Lieder die bei den Meisterschaften gespielt werden vorher ???? Sonst können die doch gar nciht auftreten ????

      RE: Musikalität

      @Ana

      du irrst dich da ein wenig...man muss die Texte nicht verstehen, man braucht nur die Musik zu hören.

      Sie drückt Gefühle aus, sie hat Rhythmen, sie hat Pausen, sie hat Stimmlagen..., sie hat Percussion, die mal anschwillt, oder auch abklingt...die Musik an sich sagt das meiste aus. Der Text sollte natürlich zur Musik gehören und umgekehrt.

      RE: Musikalität

      Hmmm also da kommen nun aber arge selbstzweifel hoch hier ... auch dafür muß man das lied kennen ?? haut doch alles so nicht hin wie du das beschreibst ...

      Ich meine nehmen wir Sin Volundat (Santa Rosa) Der Song geht mit recht gleichmäßig zur Sache. Willenlos habe ich dabei noch keine Bekommen. Da kann ich glaube ich machen was ich will. Das wird nicht klappen ;)

      Gibt natürlich noch 1000 andere Beispiele ...

      RE: Musikalität

      oh...doch, lieber Ralf, das haut 100 % hin.

      Nehmen wir mal solche Lieder weg,wo Gesang und Musik nicht stimmen (das gibt es auch: die Musik dudelt nett und lieb vor sich hin und der Sänger erzählt die Geschichte von einer Vergewaltigung...)

      Musik wird von Musikern gemacht und die denken sich schon was dabei, wenn sie die Tonleitern hoch und runter spielen, wenn sie bestimmte Elemente ansetzen (Tonartverschiebung nach Moll...). Da wird ein Text geschrieben und man überlegt sich, wie es ausgedrückt wird mit den Instrumenten...etc. , etc. ...

      Wenn du also leicht plätschernde Musik hörst...die sich nicht wesentlich ändert, sich leicht anhört und beschwingt...hä? ...wie würde man sowas tänzerisch interpretieren?

      ---> wahrscheinlich wird man leichten Fusses seine Schritte setzen...

      Ist die Musik hart, z.B. bei Yo Yo von Wayne Gorbea...da wirst wohl eher kraftvoll deine Schritte sezten

      Einverstanden?


      ....das ist u.a. Ausdruck von Musikalität...was musst da den Text verstehen?
      Hallo!

      Ich hoffe ich hab alles richtig verstanden, was hier angesprochen wurde, bzw. von dem User borikensalsero geschrieben wurde.

      Und ich möchte mich gerne dazu äussern.

      Ich finde das Beispiel mit dem Sänger/in und der Band ganz klasse dargestellt.
      Aber ich muss sagen, ich bin etwas hin und hergerissen..

      Ich persönlich finde es sehr schade wie schon beschrieben, wenn ein fuchteliger Tänzer da seine Partnerin durch die Figuren schleudert, nur damit sie getanzt sind, egal ob es grad zur Musik passt oder nicht. Da grussts mich schon manchmal ein bisschen...
      Allerdings sind mir diese Menschen lieber, weil sie das alles dennoch mit Leidenschaft tun, weil sie Salsa für sich ausgewählt haben, sich auszudrücken.
      Schlimmer finde ich die arroganten Tänzer,die sich aufplustern und so tun als ob sie die super Geeks sind, die allerings auch nicht immer den Takt etc. halten, sich im Spiegel betrachten und ihre Tanzpartnerin gar nicht beachten und in ihren Tanzerei einbeziehen, weil sie wahrscheinlich nur dazu dient den Rahmen darzustellen, das dem Gemälde (dem in den spiegelschauenden Tänzer) schmeicheln soll..
      Denn solche Menschen tanzen nicht mit Herz und Leidenschaft.

      Also bin ich der Meinung, das jemand, der Salsa als Leidenschaft und vielleicht auch als Illusion(das andere, das exotische Leben etwas näher gekommen zu sein) entdeckt hat, sind bzw. gehören eher auf die Tanzfläche weil sie es zumindest mit Leib und Seele tanzen. Was können sie dafür, das sie einfach nicht wie andere das Feingefühl für Musikalität haben. Soll man ihnen deswegen das Tanzen verbieten oder sie von oben herab behandeln? Sie inteprtieren diese Songs einfach so. Und wie es das Wort schon sagt, es wird interpretiert und jeder Mensch wird ein Lied auf andere, wenn vielleicht auf ähnliche Weise interpretieren..


      Saludos
      Bianca
      "Si tu cuerpo no está en armonía y no le das algunos placeres de vez en cuando, es imposible que tu alma sea feliz!" Sócrates

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Salsomana“ ()

      Ich möchte mich auch kurz äußern, denn für mich stellt Musik und Selbstausdruck keinen Widerspruch dar.

      Denn jetzt mal im Gegensatz zur Sängerin, die nur ihren Selbstausdruck findet.

      Wenn es nur darum gänge, die Musik sichtbar zu machen, dann könnte ich doch wohl auch einen Roboter dahinpacken und ihn "tanzen" lassen. Evt. noch mit Partnerin dann hat man auch die Paarharmonie ;-).

      Scherz beiseite, ich denke, dass die Musik in einem Gefühle / Stimmungen / Gedanken auslöst und diese kann man dann mit dem Tanz ausdrücken. Von der Kommunikation mit dem Tanzpartner mal ganz abgesehen.

      Schon braucht man die Musik.

      Schonmal versucht auf die ewigen Trainingslieder [1,2,3,5,6,7] die "Musik" zu interpretieren :D?

      Da kann man zwar beliebig kreativ sein, aber man bekommt keinerlei Impulse (außer dass man vielleicht plötzlich auf dem falschen Beat steht :D).

      [edit]

      Bezüglich man muss die Musik kennen: Erstens kennt man einige Lieder nach oft-genug hören eh gefühlsmäßig auswendig. Und zweitens kann man auch bei anderen unbekannten Liedern Wechsel erahnen / sehen.

      Ich höre z.B. gerade Salsa im Internetradio und das Lied kenne ich überhaupt nicht und trotzdem konnte ich relativ gut das Ende erahnen. (Auch wenn das Lied noch eine coole Überraschung für mich parat hatte)

      Bei dem Lied jetzt wusste ich ca. 2-3 sek vor dem Break (war das Ende des Intros), dass jetzt ein Break kommen würde. Genug Zeit um z.B. einen Dip oder eine Pause vorzubereiten. (Wenn man nicht gerade in einer komplizierten Figur steckt)

      Vergleiche auch z.B. Josie Neglias Article über den typischen Aufbau von Salsa-Musik (latindance.com/how_to_be_a_level_6_salsa_dancer.htm).

      Natürlich ist es einfacher wenn man die Musik schon kennt ...

      Und wenn du jetzt denkst, ich würde ja schon Ewigkeiten tanzen und deshalb das alles wissen.

      Ich bin auch erst Anfänger (tanze jetzt 8 Monate) und entdecke in der Salsa-Welt für mich immer wieder neue Sachen ... (wie z.B. jetzt dieses Forum)

      Wenn mir jemand vor 12 Monaten erzählt hätte, dass ich jetzt Musik interpretieren würde, einzelne Elemente und Instrumente raushören würde. Ich hätte ihn für verrückt erklärt. *ehrlich*

      Es muss an der Liebe zu dieser Musik liegen ...

      cu

      Fabian

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fabianx“ ()

      Ich muss Fab da absolut recht geben.

      Ich höre das auch immer von meinen Schülern:

      "Ja du hörst ja den ganzen Tag nichts anderes und du kennst ja eh alle Lieder auswendig."

      Nope.

      Ich versuche dann immer zu erklären, dass sich Musiker auch an bestimmte Regeln halten. Vorausgesetzt es sind nicht irgendwelche Experimental-Acid-Jazz-Freaks. Mit der Zeit lernt das Ohr, auch bei unbekannten Liedern die Breaks oder exponierten Stellen zu erahnen.

      Der eine fühlt so etwas von selbst und der andere muß es sich erst bewußt machen. Also lernen, dass es so was wie eine kleine 8 und eine große 8 etc. gibt.

      Prinzipiell muss ich allen hier im Topic recht geben. Bin auch eher jemand, der lieber auf Kamikaze-Mehrfachdrehungen verzichtet und lieber versucht ein bißchen mit der Musik zu spielen.

      Ich denke Fab kann das bestätigen. (zur Info Fab und ich kennen uns)

      Meine Devise ist eben: Ohne Musik kein Tanz.
      Basta. Die andere Richtung funktioniert nicht.

      Wenn ich in einen normalen Club gehe und auf House oder Hip Hop etc. tanzen gehe, dann tanze ich auch nicht nach durchgezähltem 4/4-Takt, sondern lass einfach raus was sich meine Füße zu der Musik ausdenken. Und ich denke genau so muss es beim Tanzen immer sein, also auch bei Salsa.

      Das man einen Grundschritt usw. praktiziert macht man ja letzten Endes nur um eine gemeinsame Basis zu schaffen, auf der man sich mit der/dem TanzpartnerIn verständigen kann.

      Klar ist aber auch, dass man gerade als Beginner erstmal froh ist, wenn man seine Figuren im Takt auf die Reihe bekommt. Ich denke da muss man auch erstmal reinwachsen, bevor man überhaupt in der Lage ist, sich selbst und die Partnerin so zu kontrollieren, dass man die Musik bis in die letzte Campana ausspielt.

      Nichtsdestotrotz (oder wie auch immer man das sch.. Wort schreibt) sollte man schon so früh wie möglich versuchen zumindest die Stimmung des Liedes irgendwie einzufangen und zu verarbeiten. Der Rest kommt irgendwann.
      Work like you don't need the money,
      love like you've never been hurt
      and dance like noone is watching..
      Hi,

      Die letzten Beiträge sind zwar schon etwas her, aber mich interessiert es total was hier geschrieben wird.

      Ich finde das man von keinem Anfänger verlangen kann, die Texte zu kennen. Aber die Stimmung der Musik einzufangen, das finde ich wichtig. Vor allem bei Salsa Romantica bzw. bei Salsa die einfach Lebensfreude ausdrückt.

      Aber wenn man gerade ein Lied erwischt als Tänzer, bei dem einen der Text gerade in die Stimmung passt gibt das dem Tanzgefühl und dem Ausdruck das i-Tüpfelchen. "Lloraras" bei Liebeskummer :D, oder "Otra oportunidad" wenn man gerade eine schwierige Zeit hinter sich hat ...

      Manchmal erwische ich mich dann jedoch dabei, wie ich ein bisschen mehr bei mir selber tanze. Die Wahrscheinlichkeit, dass der andere Partner sich gerade in der selben Stimmung befindet ist bei den Beispielen relativ gering. Bei Salsa Romantica ist es vielleicht ein bisschen wahrscheinlicher.
      Aber auch bei Salsa Romantica wäre ich vorsichtig. Vor allem bei Jerry Riviera wäre ich vorsichtig, da klingt einiges romantischer als es ist. Mich stört das schon ein bisschen, wenn ich beim tanzen etwas ausdrücke, dass das Lied übehaupt nicht aussagt.

      Careless Whisper finde ich schön, wenn man den Partner mag.

      Aber ich habe gemerkt, wenn man mit dem tanzt den man echt mag und sich dabei voll auf den anderen konzentriert kriegt man vom Lied wenig mit, erinnert sich wahrscheinlich an den Titel, aber nicht an den Text.

      Was ich ein bisschen schade finde, ist wenn man als erfahrerner Tänzer oder DJ keine Ahnung von den Texten hat, weil ich finde dass das zum Verständniss und besserem Einfühlen beim Tanzen notwendig ist und einem dann ein wichtiger Teil in der Musik fehlt.

      Ich finde es ist Zeichen eines guten Sängers/ Tänzers nicht die Inhalte des Stückes möglichst glaubwürdig rüberzubringen, sondern die Fähigkeit sich in das Lied einzufühlen. Dann kommt der Ausdruck von ganz alleine ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Louise“ ()

      Also - ich finde, dass es eine sehr wünschenswerte Sache ist, wenn man die Musik im Tanzen interpretiert,

      ABER: Das ist die höchste Stufe des Tanzens und es verlangt, dass man sich lange und intensiv damit befasst haben muss, sonst hat man einfach nicht die Möglichkeiten dazu. Nur wer eine Vielzahl von Techniken gelernt und so oft geübt/wiederholt hat, dass sie der Körper als natürliche Bewegungen verinnerlicht hat, kann die Musik wirklich interpretieren. Er kann sich total auf die Musik konzentrieren, weil alles andere bei ihm fast automatisch abläuft und er viele verschiedene Möglichkeiten hat, auf verschiedene Stellen/Stimmungen in der Musik einzugehen.

      Kann man das von einem durchschnittlichen Salsatänzer verlangen? Ich finde nicht. Habt also ein wenig erbarmen mit normalen Menschen, die einen Beruf haben, und vielleicht nicht 6-8 Stunden am Tag Salsa tanzen können oder wollen!

      Ach ja - Habt bitte auch erbarmen mit Menschen, die, bevor sie mit Salsatanzen angefangen haben, kein Spanisch gelernt haben und deswegen die Texte nicht verstehen können!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Peter“ ()

      @peter

      Da gebe ich dir voll recht. Es hat auch bei mir gedauert, bis ich die Lieder kannte und auch intepretieren will durch ganz viel ausprobieren erlernt werden. Wenn man Ahnung von Musik auch in der Theorie hat gehts natürlich schneller. Ich denke auch, als Anfäger/ Mittelstufler ist es besser sich auf eine gute Führung, Takt und viel Figuren zu kümmern.

      Aber wenn die totale Salsa-Romantica läuft wünsche ich mir dann schon: Bitte, bitte, bitte nicht nur hin und her zerren, nicht nur Figuren am laufenden Band, bisschen die Stimmung einfangen eben. Hinhören. :) Ich habe am Anfang auch nur Schlüsselwörter verstanden ... amor, corazon, nina linda ... :rolleyes: :rolleyes:
      also ab einem bestimmten erfahrungslevel (manche erreichen dieses "level" früher, manche gar nicht) versucht man automatisch auf die musik einzugehen...

      man kann nicht von jemandem, der gerade erst den grundschritt gelernt hat, erwarten, dass er/sie direkt die komplexität eines musikstückes verinnerlicht... das kommt von alleine irgendwann oder wie gesagt bei manchen menschen kommt das nie... da hilft es auch nciht sie darauf aufmerksam zu machen, denn es kann eben nicht jeder musikalisch sein!
      La Salsa nunca se acaba...
      Hi people,
      ihr spricht gerade die Themen, die mich in der letzten Zeit interessieren. Ich gebe hier meine subjektive Meinung:

      _ TANZEN ZUR MUSIK; MIT DER MUSIK
      Ich bin der Meinung dass viele Lehrer nicht genug darauf aufmerksam machen weil sie vielleicht zu Recht glauben , dass dies weniger Kohle bringt als Turn Patterns lehren oder sie sind faul dies zu tun oder selber nicht können oder wissen. Allein der Grundschritt: man kann das schon "dekorieren", lebendiger machen. Man muss die leute dazu motivieren und etwas Individualität reinbringen. Viele tanzen nur mit den Füssen und der Oberkörper wird wenig einbezogen. Traurig schon meiner Meinung nach. Allein da kann man Akzente setzen, Instrumente würdigen, Freude und Individualität zum Ausdruck bringen etc..

      Musikaufbau soll man auch früh genug damit anfangen und oft genug erwähnen. Zb. Bei dem Intro sehe ich keinen Anlass zum Start mit dem letzten gelernten combo. Da soll man sich kennenlernen, abchecken. Etwas fortgeschrittene können, wenn die Musik her gibt, mit Bodymoves à la Rumba Cubane oder so starten. Die Breaks in der Musik versuchen zu würdigen und somit auch zum Beispiel auch das Ende der Musik kommen sehen/spüren und entsprechen den Tanz enden. Schlimm ist es wenn am Ende des Liedes man mit einem wilden Combo anfängt. u r right Fabian and Ricky!

      Bei schnelleren Liedern helfen grosse Schritte gar nicht und so viel hat man auch generell nicht!

      Die Verbindung von 1,2,3 5,6,7 zur Musikstruktur wird selten genug verdeutlicht. Oft vielleicht zu Unrecht für selbstverständlich hingenommen. Eine Konsequenz ist z.b. dass manche Leute Shines oder Solo Steps machen und vergessen, dass sie damit so enden sollen, dass das Paartanz weiter geht wie es aufgehört hat. Vermeiden, des sog. dancing to the numbers

      Text verstehen hilft, aber dann heisst es ,dass man noch Spanish lernen muss. Ich finde, wenn ein Lied traurig ist, möchte ich nicht auf der Tanzfläche weinen oder tanze ich gar nicht. Ich tanze gerne auf Otra oportunidad und möchte dabei nichts trauriges im Körper oder Gesicht haben trotz Traurigkeit, allein aus meiner Grundeinstellung. Ich tanze in der Disco zum Spass. Für eine Show kann das Verstehen des Textes eine Inspiration für die Choreo sein. Da gibt es auch verschiedene Ansichten.

      Manchmal singe ich mit. Wer mich kennt, weiss dass ich überhaupt nicht singen kann. Manche glauben ich kenne die Lieder auswendig. Das stimmt nicht immer. Ich schnappe ein Wort/Satz und ergänze irgendwie mit gewissen "passenden" Laute/Melodie wie die Musik mich dazu treibt und schon macht mein Körper irgendwie mit, und so kommt meine eigene Intrepretation raus. Es ist wirklich nicht notwendig die Lieder auswendig zu kennen und irgendwie sie beim Tanz zu würdigen, so meine Philosophie. Teile da Christian Domingo's Meinung

      Führen und sich führen lassen ist essentiell, leider wenig praktiziert. Allein der Platzwechsel oder peek-a-boo oder Copa wird oft mehr rezitiert als getanzt/geführt. Das nimmt die ganze Dynamik des Tanzes raus. Einfacher Test bei CBL, man stellt sich als Beginner Follower hin, schliesst die Augen und lässt sich führen, Du wirdst erstauen was vielleicht dabei rauskommt. Man führt und Frau lässt ihn das tun! Frau reagiert und zwar nur auf das geführt wurde und nicht oder sehr selten antizipieren und kein oder selten Backleading!!!!

      Ja nicht Figuren tanzen sonder nmit der Musik und vor allem mit dem/der TanzpartnerIn tanzen und zwar unter Beachtung der Musik.

      Schöne Grüße aus Berlin gerade....