Auf salsaforums.com/viewtopic.php?…s=0&postorder=asc&start=0 ist eine interessante Diskussion im Gange, aus der ich hier einiges übersetzen möchte:
Der Nutzer salsero meint:
Es wird gesagt, dass das Aufkommen des Twists in den Sechzigern der Anfang vom Ende des Partnertanzes als Mainstreambewegung in den US/UK war.
Wird das Aufkommen von Reggaeton als Mainstream mit seinem Solo-Tanzstil das selbe für die Lateinamerikanische Musik bedeuten? Und ist es Teil eines generellen Abwärtstrends der Kultur weg von Partnertänzen, die mehr Übung und Studium brauchen als nur auf die Tanzfläche zu gehen und das Hinterteil zu schwenken?
Der Teilnehmer borikenSalsero, ein Puertoricaner, antwortet:
Dabei gibt es eine Reihe von Variablen zu berücksichtigen.
Hier in den USA wird es definitiv noch mehr dahinschwinden, sobald meine Generation von Latinos Kinder hat.
Was die jetzige Situation betrifft, ich bin 30 und man würde nicht glauben, wie viele junge Latinos es gibt, im Teenageralter, die noch nicht einmal Merengue können. Natürlich gibt es in Amerika einen konstanten Einstrom von Latinos, die in ihren Heimatländern immer noch Partnertänze lieben und daher immer versuchen, ihren Lebensstil in einem fremden Land am Leben zu erhalten.
Unter den Latino-Ländern ist das Paartanzen in Puerto Rico vermutlich am meisten in Schwierigkeiten. Natürlich gibt es immer noch eine relativ hohe Anzahl von Partnertänzern, aber dieser hohe Anteil ist auf Leute meines Alters (30) oder ältere beschränkt. Teens, die im Paar tanzen, gibt es praktisch nicht. Ja, sir können sie immer noch finden, aber nicht als Mainstream ...
Leider wurde Puerto Rico amerikanisiert in dem Sinn "das ist was für alte Leute", eine Meinung die auf der Insel (USA) wirklich verankert ist. Früher, vor der anglo-amerikanischen Übernahme, hieß es "Lass mich das von den alten Leuten lernen". Doch die jungen Leute sind auf den Zug aufgesprungen, der hier in den USA entstanden ist. Alte Musiker, alte Tänze, alte Musik, alte Leute = die sollten sich zurückziehen.
Nochmal, es geht hier um den Mainstream. Heute sind weder Salsa noch andere Partnertänze Mainstream, weder in den USA noch in Puerto Rico. Es ist weit davon entfernt.
Es kann sich ändern, aber wird die Bewegung zu kapitalistischen Bedürfnissen in der Latino-Welt sie amerikanisieren und die Latinos mehr dem anglo-amerikanischen Weg zustreben lassen als dem Latino-kulturellen? Wenn das so ist, wird Partnertanzen in den lateinamerikanischen Ländern als Mainstream ganz verschwinden.
Auf der anderen Seite kann gesagt werden, dass Reggaeton eine Art von Partnertanz ist, hehe.
Ganz Lateinamerika hat ein Problem mit der Selbstidentität und seiner Rasse, besonders Puerto Rico. Die Geschichte dieses Problems veranlasst sie, die Anglo-amerikanische Welt als optimal anzusehen und bringt die Latinos dazu, dass sie sich amerikanisch benehmen und möglichst sogar Amerikaner werden wollen.
Auch wenn einige nicht zustimmen ist es eine historische Tatsache, dass gemischte Latinos immer zu ihrem Anglo-amerikanischen Gegenpart aufgeschaut haben. Man könnte meinen, dass das schon begann, als Cortez an der Küste von Zentral-Südamerika landete und die Indios sie als Götter begrüßten ... Weiterhin betont eine kapitalistische Welt, dass Geld Reichtum bedeutet, Wohlstand und Überlegenheit, und das bedeutet, dass wenn die Massen dem nachfolgen, merken sie nicht einmal, wie sich ihr Denken von sozialistisch in kapitalistisch umwandelt ... man betrachte hier in den USA, wer die besten Möglichkeiten hat und warum? Es geht nicht mehr darum, wer mehr für die Gesellschaft tut, sondern wer mehr Geld hat.
Reggeton ist ziemlich genau das, die Amerikanisierung von jungen Puertoricanern, die in der Musik nach ihrer Identität suchen. Allerdings ist diese Identität deutlich von der Latino-Wurzel entfernt und dem Anglo-amerikanischen Weg viel ähnlicher geworden ... Reggeton, obwohl er die Mentalität von jungen Großstadt-Latinos repräsentiert, ist mehr die unbewusste Assimilation von jungen Puertoricanern an US-Amerika.
Man sehe sich ein Hip-Hop Video an oder höre einen Hip-Hop-Song, und man hat alles gehört, worum es im Reggeaton geht ...
Mit "amerikanisch" meine ich eine Art des Denkens ... eine Art des Denkens, die aufhört, latino zu sein und amerikanisch wird... Wir würden lange suchen müssen, bevor wir einen gebürtigen Latino finden, der meint, dass ein in Amerika geborener Latino ein echter Latino ist... vom Blut her sind sie es, aber von der Mentalität her nicht ... das ist der Grund, weshalb in den USA geborene Latinos sich als Ausgestoßene fühlen, wenn sie das Land besuchen, ja selbst zu ihm zurückkehren, das sie ihre Heimat nennen ...
Bald wird die Globalis ... ähm ... der Imperialismus/Kapitalismus die ganze Welt im Griff haben und die Dinge wegspülen, die die Leute zusammenbringt... Die Notwendigkeit für Frontalbewegung mit geschlossenen Augen wird übergreifen und alles, was von früheren Generationen getan wurde, wegspülen, weil das ja weg muss, um durch neue und bessere Möglichkeiten des Lebens ersetzt zu werden...
Das ist nicht nur eine Tatsache hier in den USA, wie auch bereits in Puerto Rico, aber sobald Castro in Cuba stirbt, und wenn den Amerikanern der Weg freigegeben wird, wie es in Puerto Rico der Fall war, dann wird Cuba in 50 Jahren ebenfalls zu einer Freestyle-Gesellschaft werden. Ihr Lebensstil wird der Vergangenheit angehören ... und das wird man als Fortschritt der Gesellschaft ansehen.
... Eine Gesellschaft, die die Individualität betont, die Selbstglorifizierung und das, was der Körper alleine bewältigen kann, hat sehr wenig Bedarf für gemeinschaftliche Aktivität, der Einheit und Einigkeit von Menschen beruht.
Dennoch muss die Gesellschaft lernen, ihre reiche Kultur/Folklore zu nähren ...
Der Nutzer salsero meint:
Es wird gesagt, dass das Aufkommen des Twists in den Sechzigern der Anfang vom Ende des Partnertanzes als Mainstreambewegung in den US/UK war.
Wird das Aufkommen von Reggaeton als Mainstream mit seinem Solo-Tanzstil das selbe für die Lateinamerikanische Musik bedeuten? Und ist es Teil eines generellen Abwärtstrends der Kultur weg von Partnertänzen, die mehr Übung und Studium brauchen als nur auf die Tanzfläche zu gehen und das Hinterteil zu schwenken?
Der Teilnehmer borikenSalsero, ein Puertoricaner, antwortet:
Dabei gibt es eine Reihe von Variablen zu berücksichtigen.
Hier in den USA wird es definitiv noch mehr dahinschwinden, sobald meine Generation von Latinos Kinder hat.
Was die jetzige Situation betrifft, ich bin 30 und man würde nicht glauben, wie viele junge Latinos es gibt, im Teenageralter, die noch nicht einmal Merengue können. Natürlich gibt es in Amerika einen konstanten Einstrom von Latinos, die in ihren Heimatländern immer noch Partnertänze lieben und daher immer versuchen, ihren Lebensstil in einem fremden Land am Leben zu erhalten.
Unter den Latino-Ländern ist das Paartanzen in Puerto Rico vermutlich am meisten in Schwierigkeiten. Natürlich gibt es immer noch eine relativ hohe Anzahl von Partnertänzern, aber dieser hohe Anteil ist auf Leute meines Alters (30) oder ältere beschränkt. Teens, die im Paar tanzen, gibt es praktisch nicht. Ja, sir können sie immer noch finden, aber nicht als Mainstream ...
Leider wurde Puerto Rico amerikanisiert in dem Sinn "das ist was für alte Leute", eine Meinung die auf der Insel (USA) wirklich verankert ist. Früher, vor der anglo-amerikanischen Übernahme, hieß es "Lass mich das von den alten Leuten lernen". Doch die jungen Leute sind auf den Zug aufgesprungen, der hier in den USA entstanden ist. Alte Musiker, alte Tänze, alte Musik, alte Leute = die sollten sich zurückziehen.
Nochmal, es geht hier um den Mainstream. Heute sind weder Salsa noch andere Partnertänze Mainstream, weder in den USA noch in Puerto Rico. Es ist weit davon entfernt.
Es kann sich ändern, aber wird die Bewegung zu kapitalistischen Bedürfnissen in der Latino-Welt sie amerikanisieren und die Latinos mehr dem anglo-amerikanischen Weg zustreben lassen als dem Latino-kulturellen? Wenn das so ist, wird Partnertanzen in den lateinamerikanischen Ländern als Mainstream ganz verschwinden.
Auf der anderen Seite kann gesagt werden, dass Reggaeton eine Art von Partnertanz ist, hehe.
Ganz Lateinamerika hat ein Problem mit der Selbstidentität und seiner Rasse, besonders Puerto Rico. Die Geschichte dieses Problems veranlasst sie, die Anglo-amerikanische Welt als optimal anzusehen und bringt die Latinos dazu, dass sie sich amerikanisch benehmen und möglichst sogar Amerikaner werden wollen.
Auch wenn einige nicht zustimmen ist es eine historische Tatsache, dass gemischte Latinos immer zu ihrem Anglo-amerikanischen Gegenpart aufgeschaut haben. Man könnte meinen, dass das schon begann, als Cortez an der Küste von Zentral-Südamerika landete und die Indios sie als Götter begrüßten ... Weiterhin betont eine kapitalistische Welt, dass Geld Reichtum bedeutet, Wohlstand und Überlegenheit, und das bedeutet, dass wenn die Massen dem nachfolgen, merken sie nicht einmal, wie sich ihr Denken von sozialistisch in kapitalistisch umwandelt ... man betrachte hier in den USA, wer die besten Möglichkeiten hat und warum? Es geht nicht mehr darum, wer mehr für die Gesellschaft tut, sondern wer mehr Geld hat.
Reggeton ist ziemlich genau das, die Amerikanisierung von jungen Puertoricanern, die in der Musik nach ihrer Identität suchen. Allerdings ist diese Identität deutlich von der Latino-Wurzel entfernt und dem Anglo-amerikanischen Weg viel ähnlicher geworden ... Reggeton, obwohl er die Mentalität von jungen Großstadt-Latinos repräsentiert, ist mehr die unbewusste Assimilation von jungen Puertoricanern an US-Amerika.
Man sehe sich ein Hip-Hop Video an oder höre einen Hip-Hop-Song, und man hat alles gehört, worum es im Reggeaton geht ...
Mit "amerikanisch" meine ich eine Art des Denkens ... eine Art des Denkens, die aufhört, latino zu sein und amerikanisch wird... Wir würden lange suchen müssen, bevor wir einen gebürtigen Latino finden, der meint, dass ein in Amerika geborener Latino ein echter Latino ist... vom Blut her sind sie es, aber von der Mentalität her nicht ... das ist der Grund, weshalb in den USA geborene Latinos sich als Ausgestoßene fühlen, wenn sie das Land besuchen, ja selbst zu ihm zurückkehren, das sie ihre Heimat nennen ...
Bald wird die Globalis ... ähm ... der Imperialismus/Kapitalismus die ganze Welt im Griff haben und die Dinge wegspülen, die die Leute zusammenbringt... Die Notwendigkeit für Frontalbewegung mit geschlossenen Augen wird übergreifen und alles, was von früheren Generationen getan wurde, wegspülen, weil das ja weg muss, um durch neue und bessere Möglichkeiten des Lebens ersetzt zu werden...
Das ist nicht nur eine Tatsache hier in den USA, wie auch bereits in Puerto Rico, aber sobald Castro in Cuba stirbt, und wenn den Amerikanern der Weg freigegeben wird, wie es in Puerto Rico der Fall war, dann wird Cuba in 50 Jahren ebenfalls zu einer Freestyle-Gesellschaft werden. Ihr Lebensstil wird der Vergangenheit angehören ... und das wird man als Fortschritt der Gesellschaft ansehen.
... Eine Gesellschaft, die die Individualität betont, die Selbstglorifizierung und das, was der Körper alleine bewältigen kann, hat sehr wenig Bedarf für gemeinschaftliche Aktivität, der Einheit und Einigkeit von Menschen beruht.
Dennoch muss die Gesellschaft lernen, ihre reiche Kultur/Folklore zu nähren ...