News rund um Lateinamerika

      News rund um Lateinamerika

      Ich muss ja gestehen, dass mir auf Danuta's Seite zum allerersten Mal aufgefallen ist, dass es dort auch News aus den Ländern gibt, was ich ja sehr begrüsse... :gut:
      Und da habe ich doch gleich mal ein, zwei Sachen runtergezogen...


      Kuba führt Rauchverbot ein (27.01.2005)

      In Theatern, Geschäften und Taxis in Kuba darf künftig nicht mehr geraucht werden. Restaurants müssen spezielle Raucherzonen einrichten.

      Die Karibikinsel Kuba ist zwar die Heimat der Havanna-Zigarre. Doch Staatschef Fidel Castro hat bereits vor Jahren das Rauchen aufgegeben, um seine Gesundheit zu schonen. Nun soll auch die Öffentlichkeit vor den Folgen des Nikotinkonsums geschützt werden.

      Das Handelsministerium habe angeordnet, dass ab dem 7. Februar in Theatern, Läden, Bussen, Taxis und anderen geschlossenen Räumen nicht mehr geraucht werden darf, berichtet CNN. In Restaurants dürfen Zigarren und Zigaretten demnach nur in speziellen Bereichen oder auf der Terrasse angezündet werden.

      Der Schaden, den Tabakkonsum beim Menschen anrichte, sei bekannt, begründete die Regierung die Maßnahme. Nun solle die Bevölkerung dazu gebracht werden, ihre Gewohnheiten zu ändern.

      Nach amtlichen Statistiken sind 40 Prozent der Kubaner Raucher. Bislang durften selbst Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Zigaretten und Zigarren kaufen. Auch dies soll künftig verboten sein. Zudem sind keine Tabakgeschäfte in der Nähe von Schulen mehr erlaubt.

      Als Exportartikel steht die Zigarre für die Regierung allerdings weiter hoch im Kurs. Die Ausfuhren belaufen sich auf ein jährliches Volumen von rund 200 Millionen Dollar.


      Kolumbien: FARC befreit inhaftierte Guerilleros (27.01.2005)

      Bei einem Angriff linker FARC-Rebellen auf ein Gefängnis in der kolumbianischen Stadt Ibagué sind mindestens sieben Häftlinge getötet worden. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Insgesamt 23 Gefangene, darunter mehrere Rebellen, hätten entkommen können, hieß es weiter.

      Einsitzende Mitglieder der marxistischen "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) hätten von innen große Löcher in die Außenmauer gesprengt, während ihre Komplizen von außen die Wachen mit Maschinengewehren und Mörsern unter Beschuss genommen hätten.

      In den Gefängnissen sitzen hunderte FARC-Mitglieder ein. Die älteste und größte Rebellengruppe des Landes will sie gegen entführte Polizisten, Militärs und Politiker, darunter die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, austauschen. Der konservative Präsident Alvaro Uribe lehnt dies aber ab.


      Die 638 Leben des Herrn Castro (27.01.2005)

      Nicht weniger als 638 Attentatspläne gegen Fidel Castro will Kubas Geheimdienst seit der Revolution 1959 vereitelt haben. Meistens steckten Exilanten oder die CIA dahinter. Einige davon sind jetzt in einer Ausstellung dokumentiert.

      Die Verschwörer wollten Kubas Revolutionsführer Fidel Castro während eines Baseballspiels zur Strecke bringen. Wenn der sportbegeisterte "Màximo Líder" in der ersten Reihe des "Stadium Latinoamericano" in Havanna aufspränge, so ihr Plan, dann würden sie aus der sechsten Reihe eine Handgranate auf ihn werfen. Um ganz sicher zu gehen, übten sie den Wurf auf den noch leeren Rängen des Stadions einige Tage vor Spielbeginn mit Orangen. Das fiel auf, und statt Geschichte zu schreiben, landeten die Männer im Gefängnis.

      Der gescheiterte Anschlag vom September 1964 ist nur einer von mehr als 600 Attentatsplänen gegen Castro, die Kubas Geheimdienst nach eigenen Angaben aufgedeckt hat. Einige davon sind im Museum des Innenministeriums in Havanna dokumentiert. In einer Villa im Stadtteil Miramar preist es die Erfolge der kubanischen Spionage und Spionageabwehr.

      In Vitrinen sind ganze Waffenarsenale aus Maschinenpistolen, Schnellfeuergewehren, Faustfeuerwaffen und Dolchen zu bewundern oder auch als Shampooflaschen getarnte Bomben. Auf Landkarten zeigen Pfeile die Vielzahl auswärtiger Angriffe gegen die Karibikinsel, unterteilt in "Direkte Aggressionen des Imperialismus" und "Von der US-Regierung unterstützte Söldneraggressionen".

      "Wir wissen von 638 Attentatsplänen gegen Fidel seit dem Triumph der Revolution 1959", sagt Museumsleiterin Libertad Ruival (65). Der letzte stammt vom November 2000: Kurz vor Beginn eines Iberoamerikagipfels trat der kubanischen Staats- und Parteichef in Panama-Stadt vor die Presse und berichtete, dass sein Geheimdienst einen geplanten Sprengstoffanschlag in der Universität von Panama aufgedeckt habe. Vier Exilkubaner wurden von der panamaischen Polizei festgenommen, später zu Gefängnisstrafen verurteilt, aber zum großen Ärger der Kubaner im August dieses Jahres begnadigt.

      Die Verschwörungen gegen Castro begannen gleich nach dessen Machtübernahme am 1. Januar 1959, und meistens steckten Exil-Kubaner oder der US-Geheimdienst CIA dahinter. Einige machten Furore, wie die Versuche, den bärtigen Revoluzzer mit Hilfe von explosiven Zigarren, giftigen Pillen oder einem vergifteten Taucheranzug ins Jenseits zu befördern. Andere Pläne sahen vor, Castro lächerlich zu machen, indem man während einer Rede Lachgas ins Fernsehstudio leitete oder ihm mit Hilfe von Pudern die Barthaare ausfallen ließ.

      Nichts davon gelang. Und die deutsche Kapitänstochter Marita Lorenz, die von der CIA auf Castro angesetzt worden war, überlegte es sich im letzten Augenblick anders: Sie warf die Giftpillen ins Klo und sich selbst in die Arme des früher auch als Frauenheld bekannten Umstürzlers.

      Selten kamen die verhinderten Attentäter ihrem Ziel so nahe wie 1971 in Chile, wo Castro den befreundeten Präsidenten Salvador Allende besuchte. Während einer Pressekonferenz schlich sich ein Mann heran, der eine Schusswaffe in einer Fernsehkamera verborgen hatte. Nach kubanischer Darstellung verließ ihn aber im letzten Augenblick der Mut. Der Mann flüchtete und ließ die präparierte Kamera zurück.


      Gomez Rückkehr nach Kuba wurde zum tagelangen Fest (27.01.2005)

      Zehn Jahre ist es her. Juan Carlos Gomez, Boxer aus Kuba, flüchtete während eines großen Turniers in Halle. Gomez wollte Geld verdienen, wollte in der ganzen Welt boxen und nahm dafür in Kauf, seine Familie sowie seine Kinder nicht mehr zu sehen.

      Der Exil-Kubaner hatte seitdem nur telefonischen Kontakt in seine Heimat. Doch jetzt kehrte Juan Carlos Gomez, ehemaliger Weltmeister des Verbandes WBC aus dem Universum-Boxstall, zum ersten Mal in seine Heimat zurück, sah erstmals wieder seine Mutter Delia, Vater Domingo sowie seine Kinder Jessica (11) und Juan Carlos (13). Der verlorene Sohn ist also zurück. Bis zum Freitag, dann fliegt Gomez wieder in die Hansestadt.

      "Das Gefühl, als ich zum ersten Mal wieder hier war, ist unbeschreiblich. Man kann es nur ganz schwer in Worte fassen", so Gomez, der mit seiner Familie und Freunden in seiner Heimatstadt Mariel drei Tage lang seine Rückkehr feierte und die kommenden Tage dazu nutzen möchte, viele Freunde zu treffen.

      Daß Gomez mittlerweile in Hamburg in einer ganz anderen Welt lebt, wird durch einen Blick auf die Straße deutlich, in der er aufgewachsen ist. Nur sechs Häuser stehen links und rechts der Schotterstraße, hinter den hüttenähnlichen Gebäuden kommt weit und breit nur noch Land. Dennoch ist es für Gomez, der immer wieder von den Fahrern der vorbeirauschenden Busse und Autos angehupt und gefeiert wird, selbstverständlich, nicht in einem Hotel zu wohnen.

      Der Ex-Champion im Cruisergewicht wohnt die ganzen Tage bei seiner Familie, und es wird sicherlich "noch die eine oder andere Feier geben", wie er es formuliert.

      Bevor Gomez erneut nach Kuba kommt, möchte er gegen Weltmeister Vitali Klitschko boxen.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Ecuador jetzt mit eigenem Tourismusamt in Deutschland (03.02.2005)

      Ecuador hat erstmals ein Fremdenverkehrsvertretung in Deutschland eröffnet. Das Büro der Ecuadorianischen Zentrale für Tourismus (EZT) ist im hessischen Langen.

      Es soll interessierte Urlauber mit Karten und Prospektmaterial über das südamerikanische Land versorgen und berät Reisewillige auch am Telefon. Nach EZT-Angaben gehört die Einrichtung zu einer weltweiten Tourismusprogramm des Andenlandes am Äquator. Auch in zwölf anderen Ländern wurden EZT-Büros eröffnet.

      Erreichbar ist das Tourismusamt folgendermaßen: Ecuadorianische Zentrale für Tourismus, c/o Bz.Comm!, Darmstädter Straße 21, 63225 Langen (Tel.: 06103/833 56 68, ecuador@bz-comm.de).


      Banco de Chile muss Pinochets Geheimkonten bei US-Filialen schließen (03.02.2005)

      Die Banco de Chile hat zugesagt, sämtliche bei einer US-Filiale geführten Geheimkonten des früheren chilenischen Militärmachthabers Augusto Pinochet zu schließen. Das teilten die US-Notenbank und die Finanzbehörden am Mittwoch mit.

      Bei der New Yorker Filiale der größten chilenischen Bank sei Vermögen von Pinochet unter Namen von Strohmännern angelegt worden, hieß es. Die Bank müsse keine Strafe zahlen, ihre Kontrollen gegen Geldwäsche aber verschärfen und von weiteren Geschäften mit Pinochet oder dessen Anwalt Oscar Aitken absehen. Das Geldinstitut kündigte darüber hinaus die Entlassung mehrerer Angestellter an.

      Erst in der vergangenen Woche hatte die amerikanische Riggs Bank der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 16 Millionen Dollar zugestimmt, nachdem bekannt geworden war, dass Pinochet zwischen 1994 und 2002 fast acht Millionen Dollar auf Konten der Bank eingezahlt hatte. Pinochet ist wegen Mordes und neun Entführungen während seiner Militärherrschaft von 1973 bis 1990 angeklagt. Er steht unter Hausarrest und darf seine Residenz westlich von Santiago nicht verlassen.


      Castro: Nur ein US-Atomangriff kann uns stürzen (03.02.2005)

      Kubas Staats- und Parteichef Fidel Castro befürchtet, dass die USA einen Angriff auf sein Land vorbereiten. Er warnte US-Präsident George W. Bush davor, dies in seiner zweiten Amtszeit zu tun.

      "Wir sind in der Lage, unser Vaterland zu verteidigen", sagte Castro am Dienstag (Ortszeit) in einer Rede zum Auftakt eines internationalen Alphabetisierungskongresses in Havanna. Bush solle sich keine Illusionen bezüglich Kubas machen, sagte der 78-Jährige.

      Die neue US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte Kuba vor zwei Wochen zusammen mit fünf anderen Ländern als "Vorposten der Tyrannei" bezeichnet. Bush hatte in seiner Antrittsrede am 20. Januar das Ziel genannt, "die Tyrannei in der ganzen Welt" zu beenden. Er habe Bushs Rede aufmerksam gehört, versicherte Castro am Dienstag. Kuba werde niemals zum Kapitalismus zurückkehren. Die USA könnten mit ihren Nuklearwaffen das kubanische Volks ausrotten, es aber nicht beherrschen. "Wir ziehen es vor, im Himmel zu sterben als in der Hölle zu leben", sagte Castro.

      Kuba braucht Europa nicht

      Der kubanische Präsident Fidel Castro hat sich verärgert über die europäische Haltung zu seiner Menschenrechtspolitik gezeigt. Kuba habe nicht die Absicht, seine Politik zu ändern, sagte Castro in einer vierstündigen Rede am Dienstagabend. "Ich muss ehrlich sagen, Kuba braucht die Vereinigten Staaten nicht, Kuba braucht Europa nicht. Wie befriedigend ist es, dies sagen zu können". Castro reagierte mit seinen Äußerungen auf eine Entscheidung der Europäischen Union, ihre diplomatischen Sanktionen vorerst auszusetzen, um weitere Freilassungen politischer Gefangener zu erreichen.

      "Sie behandeln uns, als ob wir zum Tode verurteilt seien und sie uns bis Juni einige Monate Aufschub gewährt haben, um uns weiter zu beobachten", sagte Castro an die EU gewandt. Die EU hatte am Montag entschieden, ranghohe Besuche nicht mehr einzuschränken. Als weiteres Entgegenkommen sollen offenbar vorerst keine kubanischen Dissidenten mehr zu nationalen Empfängen in diplomatischen Vertretungen von EU-Ländern eingeladen werden.

      Die EU reagierte mit der Lockerung auf die Freilassung einiger der 75 im März 2003 verhafteten Oppositionellen in Kuba. Sie forderte die Regierung Castros jedoch auf, alle politischen Gefangenen bedingungslos freizulassen. Im Juli will die EU die Lockerung der Beschränkungen überprüfen.


      Verstimmung USA - EU wegen Kuba (03.02.2005)

      Die US-Regierung kritisiert die vorläufige Aussetzung der EU-Sanktionen gegen das Regime in Havanna.

      Neue Spannungen zwischen Washington und Brüssel: Die US-Regierung hat die EU wegen der Aussetzung ihrer Sanktionen gegen Kuba offen kritisiert. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher, erklärte, es habe in Kuba keine demokratische Entwicklung gegeben, die einen solchen Schritt rechtfertige. Die USA seien besorgt, dass die Aussetzung der Sanktionen nur die "Hardliner des Regimes bestärkt" und die friedliche Opposition entmutigt habe.

      Die Außenminister der Europäischen Union hatten am Montag ihre im Juni 2003 verhängten Sanktionen gegen das kommunistisch regierte Land vorübergehend ausgesetzt. Die EU reagierte damit auf die kürzliche Freilassung oppositioneller Gefangener durch die Regierung in Havanna. Zusätzlich wurden intensivere Kontakte mit der kubanischen Opposition beschlossen.

      Grund der einst verhängten Sanktionen war die Verhaftung von Oppositionellen im Juni 2003 durch das kubanische Regime. Ab diesem Zeitpunkt waren die Besuche hochrangiger kubanischer Politiker in der EU nicht mehr erwünscht gewesen. EU-Spitzenpolitiker reisten nicht mehr nach Kuba.

      Der EU-Ministerrat forderte am Montag allerdings die Regierung Kubas auch auf, alle inhaftierten politischen Gefangenen frei zu lassen. Gleichzeitig wurde Havanna signalisiert, dass die EU zu einem konstruktiven Dialog bereit sei. Die USA schließen einen "konstruktiven Dialog" mit dem kubanischen Staatschef Fidel Castro hingegen weiterhin aus. Seit 40 Jahren gelten US-Sanktionen gegen den Karibik-Staat.

      Während die meisten EU-Regierungen eine Normalisierung der Beziehungen mit dem Castro-Regime befürworteten, versuchte Tschechien zu bremsen. Auf Drängen Prags muss nun die Entscheidung über die Aufhebung der Sanktionen im Juli vom EU-Ministerrat nochmals überprüft werden. Außenminister Cyril Svoboda gab sich erleichtert: "Das war ein eindeutiger Erfolg für uns."
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Havanna ist eigentlich immer eine Reise wert (03.02.2005)

      Havanna lädt zur 14. Buchmesse. Die Ausstellung wird in Kuba als riesiges Volkfest begangen - und ist eine komplizierte kulturpolitische Angelegenheit.

      Mit rund 500 Ausstellern aus 30 Ländern wird am Donnerstag in der kubanischen Hauptstadt die XIV. Internationale Buchmesse von Havanna eröffnet. Sie gilt als eine der bedeutendsten Lateinamerikas.

      Schwerpunktland ist in diesem Jahr Brasilien. Das südamerikanische Land präsentiert sich in Havanna mit rund 150 Verlagen, einer Delegation von 80 Schriftstellern sowie Kulturminister Gilberto Gil.

      Die Buchmesse in der Festung La Cabaña in Havanna ist nach der im mexikanischen Guadalajara die zweitgrößte in Lateinamerika. 100 Aussteller, davon etwa die Hälfte aus dem Ausland, werden in diesem Jahr 500 Verlage vertreten. Schwerpunktland ist Brasilien.

      Jedes Jahr aufs Neue sind die Aussteller von der Begeisterung der Kubaner für die Messe angetan: Der Ansturm auf die Stände, Lesungen und Workshops zeigen einen großen Hunger auf internationale Literatur.

      Die gesellschaftliche Situation Kubas macht aber selbst eine Buchmesse zu einer hochpolitischen Angelegenheit.

      Wie zum Beispiel 2004: Deutschland war als Gastland geladen. Die Messe konnte mit 450.000 Besuchern einen neuen Besucherrekord aufstellen. Diese Erfolgsgeschichte hatte einen entscheidenden Schönheitsfehler - dass sie ohne offizielle deutsche Beteiligung zustande kam. Nach ursprünglicher Zusage blies die deutsche Regierung den Auftritt unter Hinweis auf die bedenkliche Menschenrechtssituation auf Kuba ab.

      Auch in 2005 wird Deutschland offiziell nicht vertreten sein. "Man muss ja nicht jedes Jahr dabei sein", sagt Holger Ehling, Sprecher der Veranstaltungs- und Messe GmbH (AuM) in Frankfurt am Main. Er räumt aber ein, dass die Absage auch als "kulturpolitische Symbolhandlung" zu verstehen sei. Die AuM legt als Tochtergesellschaft des Börsenvereins des deutschen Buchhandels die Messebeteiligungen im Ausland fest. Finanziert werden diese durch das Außenministerium.

      Einknicken gegenüber den USA

      Kuba-freundliche Gruppen wie "Cuba si" sehen in der Absage ein Einknicken der Bundesregierung angesichts der US-Blockade-Politik gegenüber dem sozialistischen Karibik-Staat. "Die Absage war eine Geste an die US-Regierung, um sich nach dem Irak-Krieg wieder anzudienen", meint Reinhard Thiele, Geschäftsführer des "Büro Buchmesse Havanna" - ein Projekt mehrerer deutscher Solidaritätsorganisationen für Kuba.

      Das Büro sprang 2004 nach dem offiziellen Rückzieher in die Bresche und organisierte den Transport und die Standflächen auf der Buchmesse in Havanna. Trotz des offiziellen Boykotts wurde so kurioserweise die Rekordzahl von 35 ausstellenden deutschsprachigen Verlagen erreicht, darunter so renommierte wie Rowohlt und Klett.

      "Einige der Verlage haben gerade aus politischen Gründen ausgestellt", meint Fiso Dejong, Marketing-Leiter von Klett International. Sein Verlag sei aber "aus purer Neugier auf den kubanischen Markt" dort gewesen. Auch Klett habe ein "enormes Interesse" an deutscher Literatur und Sprache festgestellt.

      Klett wird in diesem Jahr wieder dabei sein, auch wenn direkt zählbarer Erfolg kaum zu erwarten sei. "Dafür ist die Kaufkraft auf Kuba einfach zu gering", meint Dejong.

      Insgesamt werden trotz des erneuten Boykotts 24 deutschsprachige Verlage mit 1000 Buchtiteln in Havanna vertreten sein. Durchaus nicht nur mit "sozialistischen Erbauungsschriften": Ein Schwerpunkt liegt auf Kinderbüchern, die Niedersächsische Landesbibliothek zeigt eine Heine-Ausstellung und der Leipziger Universitätsverlag ist mit wissenschaftlicher Literatur über Lateinamerika vertreten.

      Nach der Lockerung der Sanktionen

      Dejong freut sich, dass sein Verlag in diesem Jahr "mit einem besseren Gefühl" in Havanna ausstellen kann: Am Montag (31.1.) lockerte die EU die Sanktionen gegen Kuba und nahm wieder diplomatische Beziehungen auf - entgegen dem Protest der USA.

      Im nächsten Jahr könnte es dann sogar wieder etwas mit einer offiziellen deutschen Beteiligung werden. AuM-Sprecher Ehling will nicht ausschließen, dass das Außenministerium entsprechende Signale geben wird. "Havanna ist eigentlich immer eine Reise wert", sagt Ehling. Die Entscheidung darüber wird irgendwann im zweiten Halbjahr fallen. Auch bei der EU: Im Juli wird in Brüssel nochmals über die Situation auf Kuba beraten. Sollte sich herausstellen, dass sich die Menschenrechtslage verschlechtert hat, wird die EU die Lockerung der Sanktionen rückgängig machen.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Zahlreiche Tote durch Unwetter in Südamerika
      Dienstag 1. Februar 2005



      Buenos Aires (AFP) - Durch schwere Unwetter sind in Argentinien und Brasilien mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Südosten Brasiliens kamen nach Behördenangaben in den vergangenen Tagen mindestens 20 Menschen ums Leben. Die argentinische Polizei gab die Zahl der Todesopfer mit mindestens sechs an. Im Hafen von Buenos Aires saßen derweil 1300 Passagiere fest, deren Schiff wegen eines heftigen Sturms nicht in Richtung Uruguay auslaufen konnte.

      Im Süden der Hauptstadt Buenos Aires wurden nach Behördenangaben eine 28-jährige Mutter und ihre beiden Kinder im Alter von zwei Jahren sowie acht Monaten getötet, als ein großer Baum auf ihr Haus stürzte. Der Familienvater wurde nach mehreren Stunden verletzt aus den Trümmern des Hauses geborgen. Zwei Frauen und ein Mann starben durch Stromschläge.

      In Brasilien waren von den heftigen Regenfällen vor allem die Bundesstaaten São Paulo und Minas Gerais betroffen. Elf der Opfer seien in São Paulo, die anderen neun in Minas Gerais getötet worden. Das brasilianische Meteorologische Institut sagte für diese Woche weitere heftige Niederschläge in der Region voraus.
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      Globalisierung / Venezuela: FDP kritisiert Aussagen von Hugo Chávez auf dem Weltsozialforum
      Sonntag, 6. Februar 2005


      Nur wenige Jahre nachdem viele Völker das kommunistische Joch abgeschüttelt haben werden Äußerungen des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, es sei notwendig, den Kapitalismus zu überwinden und einen menschlichen Sozialismus anzustreben, von den Teilnehmern des Weltsozialforums begeistert gefeiert. Dazu erklärt Karl Addicks:

      Es hat noch keinen menschlichen Sozialismus gegeben. Herr Chávez hat mit Demokratie überhaupt nichts im Sinn. Er ist gerade dabei, sein Land an den Abgrund des Bürgerkrieges zu führen. Er will bis 2021 Präsident bleiben.

      Er investiert den Reichtum des Landes, die Öleinnahmen, um seine Wählerbasis durch Geschenke zu verbreitern, statt in die Infrastruktur des Landes zu investieren und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Eigeninitiative, Unternehmertum, Verantwortung vor dem Parlament sind für ihn Fremdworte.

      Wer jemals seine stundenlangen gleichgeschalteten Radio- und Fernsehsendungen auf allen Kanälen verfolgen musste, ob er wollte oder nicht, wer mit ansieht, wie die Hauptstadt Caracas, einst eine blühende Metropole, in Mord und Chaos versinkt, wer seine geplanten Enteignungen sieht, wer miterlebt, wie dieser Mann das Land polarisiert, nur um seines Machterhaltes willen, der kann einen solchen Mann gar nicht feiern.

      Die Weltgemeinschaft wäre gut beraten, diesen Mann als das zu identifizieren, was er ist: Ein gefährlicher Agitator, der mit populistischen Maßnahmen sein Land ins Chaos führt. Wenn man dazu keine Distanz halten will oder kann, sollte man sich zumindest auf den nächsten Brandherd in Lateinamerika gut vorbereiten.

      Die Globalisierungskritiker werden mit ihren Rezepten aus der sozialistischen Mottenkiste die Armut in der Welt nicht verringern.


      (Quelle: vcrisis.com)
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      Tote bei Unwettern in Kolumbien und Venezuela (10.02.2005)

      Nach heftigen Regenfällen sind in Kolumbien und Venezuela mindestens 18 Menschen durch Erdrutsche und Überschwemmungen ums Leben gekommen. Alleine Kolumbien hätten 25.000 Menschen ihre unter Wasser stehenden Häuser verlassen müssen, teilten die Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mit.

      Vier Tote habe es im Süden Kolumbiens gegeben, als mehrere an einem Hang gelegene Häuser von einer Schlammlawine fortgerissen wurden. Drei weitere Personen seien verletzt worden. In der Stadt Bucaramanga im Nordosten sei ein Mann ums Leben gekommen, der ein Kind vor einem Erdrutsch retten wollte.

      Das kolumbianische Rote Kreuz teilte mit, die Stadt stünde zum Teil unter Wasser und die Bewohner hätten ihre Häuser verlassen müssen. In Venezuela starben mindestens 13 Menschen in den Fluten. Allein in der Hauptstadt Caracas verloren drei Bewohner ihr Leben.

      Ein Erdrutsch zerstörte eine Slumsiedlung am Rand der Hauptstadt. In der Küstenstadt Puerto Cabello wurden fünf Mitglieder einer Familie nach Angaben des Bürgermeisters von einem Erdrutsch verschüttet und getötet.



      16 inhaftierte Dissidenten in Kuba schwer erkrankt (10.02.2005)

      In Kuba sind 16 der vor zwei Jahren zu hohen Freiheitsstrafen verurteilten Dissidenten in der Haft schwer erkrankt.

      Das berichtete die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung, eine im Untergrund wirkende Bürgerrechtsgruppe. Die kubanische Justiz hatte im April 2003 insgesamt 75 Dissidenten unter dem Vorwurf der Kollaboration mit den USA zu Haftstrafen von durchschnittlich 20 Jahren verurteilt. Die Haftbedingungen werden als miserabel geschildert.


      Havannas nur noch für den Feind (10.02.2005)

      Schlechte Zeiten für die Freunde der Havanna-Zigarre: In Kuba ist am Montag ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen in Kraft getreten.

      Dieses gilt insbesondere für Restaurants - es sei denn, es werden spezielle Raucherzonen errichtet. Zu Sanktionen bei Verstößen äußert sich das neue Gesetz allerdings nicht.

      Den Bestimmungen zufolge werden sämtliche Zigarettenautomaten entfernt und keine Tabakwaren mehr an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verkauft. Auch darf es im 100-Meter-Umkreis von Schulen keine Tabakläden geben.

      Die kubanische Regierung will damit nach eigenen Angaben der Erkenntnis Rechnung tragen, dass Tabakgenuss die Gesundheit schädigt. Die amtlicher Statistik weist 40 Prozent aller Kubaner als Raucher aus.


      Spanien holt Hunderttausende Einwanderer aus der Illegalität (10.02.2005)

      Die Müdigkeit steht Marisol, einer jungen Südamerikanerin, ins Gesicht geschrieben. Seit sechs Stunden steht die 28jährige vor dem Madrider Konsulat ihres Heimatlands Ecuador Schlange, um einen Stempel auf ihr polizeiliches Führungszeugnis setzen zu lassen.

      Und alles umsonst, wie sich herausstellt. "Das ist ein Chaos, wir werden einfach nicht richtig informiert", beschwert sich die Frau, die wie viele ihrer Landsleute in Spanien ein Auskommen als Altenpflegerin und Haushaltshilfe gefunden hat. Wahrlich tumultartige Szenen haben sich hier in den letzten Wochen abgespielt. Um ihre Papiere absegnen zu lassen, haben Hunderte Ecuadorianer vor dem Konsulat auf der Straße genächtigt, Bilder vermummter Menschen, die mit Schlafsäcken und Thermoskannen versuchten, den Minusgraden zu trotzen, empörten die Nation.

      Spanien, einst ein Auswanderungsland, ist dabei, das größte Zuwandererkontingent in seiner Geschichte zu legalisieren. Zwischen 800 000 und einer Million Menschen bekommen seit Anfang dieser Woche die Möglichkeit, legal in Spanien zu residieren. Die Antragsfrist läuft bis zum 7. Mai. Antragsteller ist der Arbeitgeber, bei unter 30 Wochenstunden der Arbeitnehmer. Der Arbeitsvertrag muß mindestens sechs Monate laufen, in der Landwirtschaft drei. Der Einwanderer muß vor dem 7. August letzten Jahres in Spanien gemeldet sein und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

      Dafür legt das Land - ansonsten eher langsam in behördlichen Angelegenheiten - einen administrativen Sprint hin. 750 Infostellen wurden über das ganze Land verteilt, 160 Zweigstellen der staatlichen Sozialversicherung nehmen Anträge entgegen, 1600 Beamte wurden zusätzlich eingestellt. Die Bedingungen für die Legalisierung erfüllt freilich nur ein Teil der schätzungsweise drei Millionen Ausländer, die in Spanien leben. Es ist nicht das erste Mal, daß das spanische Parlament ein Legalisierungsgesetz beschlossen hat. Das letzte stammt aus dem Jahr 2000, zu Zeiten der konservativen Regierung Aznar. Damals erhielten rund 300 000 Menschen die ersehnten Papiere. Wie Saida. Die 33jährige ist Marokkanerin und arbeitet als Haushaltshilfe. Noch immer stellen ihre Landsleute das Gros der Einwanderer in Spanien, doch bei der Jobsuche ist es für sie schwieriger geworden. Waren sie es früher hauptsächlich, die sich ihr Auskommen in den Treibhäusern Almerias und anderswo verdienten, ist nun neben den Lateinamerikanern auch viel Konkurrenz aus Osteuropa angekommen. Mustafa Al Radet, Präsident des Verbands Marokkanischer Einwanderer, glaubt, eine latente Abneigung gegen seine Landsleute seit den Attentaten vom 11. März, zu dessen Urhebern mehrere Marokkaner zählten, zu erkennen.

      Während Menschenrechtsgruppen und der Arbeitgeberverband den Schritt der spanischen Regierung begrüßen, erntet Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero auch Kritik. So äußerten Bundesinnenminister Otto Schily und seine niederländische Amtskollegin Rita Verdonk Bedenken gegen "die massive Regularisierung". Denn wegen offener Binnengrenzen können die legalisierten Zuwanderer ohne Probleme nach Frankreich oder Deutschland weiterreisen, befürchten die Politiker.
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      Kolumbien: Unwetter macht über 25.000 Menschen obdachlos
      14.02.05



      In der Provinz Santander im Nordosten Kolumbiens kam es aufgrund heftiger Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Dabei mussten mindestens 32 Menschen ihr Leben lassen, weitere 40 werden noch vermisst.

      Außerdem verloren über 25.000 Menschen ihr Obdach. Besonders die arme Bevölkerung wurde Opfer des Unwetters, da sie ihre Hütten meist an Hängen oder direkt an Flüssen bauen muss.

      Das Schlimmste allerdings ist bereits überstanden, da das Wetter in den nächsten Tagen besser werden soll.

      (Quelle: www.greenpeace-magazin.de )
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      DOMINIKANISCHE REPUBLIK: Leichtes Beben erschütterte Norden des Landes
      -- Puerto Plata, 12. Februar 2005 --


      Ein leichtes Erdbeben hatte gestern früh gegen 8.05 Uhr die Nordregion zwischen Puerto Plata, Bonao und Santiago erschüttert. Nach Angaben des Seismologischen Institutes von Santo Domingo dauerte das mit einer Stärke von 4,0 gemessene Beben rund zwei Minuten, war aber nur wenige Sekunden spürbar, da das Epizentrum innerhalb des Karibischen Meeres vor Santo Domingo lag. Bis auf kleinere Straßenrisse wurde keine weiteren Schäden bekannt.

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      KOLUMBIEN: Mehr als 30 Tote durch Unwetter in Kolumbien

      Bogotá - Bei Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge heftiger Regenfälle sind in der Provinz Santander im Nordosten Kolumbiens mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 40 würden vermisst, sagte ein Sprecher der an Venezuela grenzenden Provinz am Montag.
      Etwa 25 000 Menschen seien obdachlos. Sie würden mit Lebensmitteln, Medikamenten und Plastikplanen als Regenschutz versorgt. In der Provinzhauptstadt Bucaramanga war am Samstag der Fluss Oro über die Ufer getreten und hatte zahlreiche aus Holz und Wellblech errichtete Hütten in einem Elendsviertel fortgeschwemmt.

      Für Santander war bereits am vergangenen Mittwoch kurz nach Beginn der Regenfälle der Notstand ausgerufen worden. Bei den Opfern handelt es sich überwiegend um Angehörige armer Bevölkerungsschichten, die ihre Häuser und Hütten meist nur an gefährdeten Hängen und nahe an Flüssen bauen können.

      In den nächsten Tagen soll sich das Wetter bessern. Die schlimmsten Unwetter seien vorüber, sagte ein Sprecher des Meteorologischen Dienstes. In weiten Teilen des Landes habe es am Montag bereits nicht mehr geregnet.

      © dpa - Meldung vom 15.02.2005 08:54 Uhr
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      VENEZUELA: Bereits 38 Tote und 100 000 Betroffene durch Unwetter in Venezuela
      Sonntag 13. Februar 2005, 19:12 Uhr


      Caracas (dpa) - Die seit fünf Tagen anhaltenden Unwetter haben in Venezuela bereits 38 Menschenleben gefordert. Außerdem seien 100 000 Menschen von den Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen, teilte der Zivilschutz mit. In sieben Bundesstaaten herrscht der Notstand. Es gebe noch mindestens 40 Vermisste, sagte Präsident Hugo Chávez. Er führt die Wetterkatastrophe auf den Treibhauseffekt und die Erwärmung der Erde zurück. Für die nächsten Tage kündigten die Meteorologen weitere heftige Regenfälle an.











      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      KOLUMBIEN: Immer mehr Tote bei Kämpfen in Kolumbien (16.02.2005)

      Bei Kämpfen zwischen linken Rebellen und dem kolumbianischem Militär sowie Auseinandersetzungen um die Kontrolle des Drogenschmuggels sind mindestens 66 Menschen getötet worden.

      Allein 56 Menschen seien seit Samstag in der Provinz Valle de Cauca im Südwesten des Landes bei Massakern und Überfällen erschossen worden, teilten die Behörden mit. Drogenbanden und Rebellen von den marxistischen «Revolutionären Streitkräften Kolumbiens» (FARC) führten dort einen erbitterten Kampf um die Kontrolle des Drogenanbaus.

      Die Drogenkartelle wollten sich der FARC entledigen, die für den Schutz der Koka-Plantagen hohe Schutzgeldzahlungen verlangten, hiess es. Mehrere Drogenbarone boten dem Staat sogar Informationen zur Festnahme von FARC-Führern an.

      Die FARC finanzieren ihren Kampf gegen den Staat schon seit langem zu einem erheblichen Teil aus Drogengeldern. Bei Gefechten mit dem Militär starben am Sonntag weitere neun Guerilleros und ein Soldat. Die meisten Toten gab es bei der Einnahme von zwei FARC-Lagern in der Provinz Antioquia.

      Politische Beobachter in Bogotá schlossen nicht aus, dass die vermehrten Kämpfe der vergangenen Tage sowie die blutigen Fehden im Drogenmilieu mit der zunehmenden Entwaffnung der rechtsextremen Paramilitärs zu tun haben könnten.

      Die Rebellen versuchten, die von den Paramilitärs aufgegebenen Gebiete und den bisher von ihnen kontrollierten Drogenanbau unter ihre Kontrolle zu bringen. Die landesweit etwa 20 000 Paramilitärs hatten im Rahmen von Friedensverhandlungen mit der Regierung zugesagt, bis Jahresende ihre Waffen niederzulegen.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      VENEZUELA: Streit Venezuela-Kolumbien bei Präsidenten-Treffen beigelegt (16.02.2005)

      Chavez weist Berichte über Beherbergung linker Guerilleros entschieden zurück. Der diplomatische Konflikt zwischen Venezuela und Kolumbien um die Verschleppung eines Guerillaführers ist bei einem fünfstündigen Präsidenten-Treffen endgültig beigelegt worden.

      Die Einheit sei wichtiger als jeder Zwischenfall, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Staatschefs am Dienstagabend (Ortszeit) in Caracas. Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez, der seinen kolumbianischen Amtskollegen Alvaro Uribe im Regierungspalast "Miraflores" empfing, wies zudem internationale Vorwürfe, sein Land beherberge linke Guerilleros anderer Länder, entschieden zurück.

      Alle während der Krise vom Linksnationalisten Chavez vorläufig suspendierten bilateralen Abkommen und alle Integrationsprojekte seien wieder aufgenommen worden, hieß es. Kopfgeldjäger hatten den so genannten Außenminister der kolumbianischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC), Rodrigo Granda, am 13. Dezember in Caracas entführt, nach Kolumbien gebracht und die Prämie kassiert.
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      KUBA: "Welttreffen der Ökonomen" in Kuba ohne Weltbank und IWF (16.02.2005)

      Kubanische Wirtschaftsexperten haben sich enttäuscht darüber geäußert, dass zum diesjährigen "Welttreffen der Ökonomen" in Havanna keine Vertreter von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) erschienen sind.

      Die Teilnahme der als USA-freundlich geltenden Institutionen an dem Forum sei bisher Tradition gewesen, berichtete die kubanische Agentur Prensa Latina. Auch Staatschef Fidel Castro habe die Vorträge stets kritisch, aber mit Interesse verfolgt.

      Grund für die Absage der Delegierten waren dem Bericht zufolge die verschärften US-Sanktionen gegen den sozialistisch regierten Karibikstaat. Dienstreisen nach Kuba seien für US-Bürger seit dem vergangenen Jahr wesentlich schwieriger geworden. An dem eintägigen Forum nahmen den Angaben zufolge Vertreter aus 36 Ländern teil, darunter Großbritannien, Frankreich, Belgien und Argentinien. Das Themenspektrum umfasste neben Globalisierungs- und Entwicklungsfragen auch die Kritik an neoliberaler Wirtschaftspolitik.
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      KOLUMBIEN/VENEZUELA: Kolumbien und Venezuela nehmen wieder volle Handelsbeziehungen auf
      Mittwoch 16. Februar 2005, 09:38 Uhr


      Caracas (AFP) - Die in den vergangenen Monaten zerstrittenen südamerikanischen Nachbarn Kolumbien und Venezuela haben wieder volle Handelsbeziehungen aufgenommen. Das gab der venezolanische Präsident Hugo Chavez am Dienstag (Ortszeit) in Caracas nach einem Treffen mit seinem kolumbianischen Kollegen Alvaro Uribe bekannt, das die Beilegung der diplomatischen Krise demonstrativ besiegeln sollte. Chavez sagte, er und Uribe wollten ein "neues Kapitel" in den beiderseitigen Beziehungen aufschlagen. Nicht nur die Handelsbeziehungen würden vollständig wiederhergestellt; in Zukunft werde auch enger bei der Terrorbekämpfung zusammengearbeitet.
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      KOLUMBIEN: Mindestens Fünf Tote und 20 Verletzte bei Anschlag in Kolumbien
      Montag 21. Februar 2005, 05:47 Uhr


      Bogotá (AFP) - Bei einem Bombenanschlag in Zentralkolumbien sind am späten Sonntagabend (Ortszeit) mindestens fünf Menschen getötet worden. 20 weitere Menschen seien bei der Explosion in der Stadt Puerto Lleras verletzt worden, teilte die Armee mit. Zum Zeitpunkt des Anschlags sei eine Armeepatrouille in einem Wohnviertel zu Kontrollen unterwegs gewesen, als die Bombe ferngezündet worden sei. Ein Militärvertreter machte die linksgerichtete Guerilla-Organisation FARC für den Anschlag verantwortlich.
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      BRASILIEN: Zehn Tote bei Schießereien in Rio de Janeiro
      Sonntag 20. Februar 2005, 17:36 Uhr


      Rio de Janeiro (AP) Bei Schießereien in den Armensiedlungen von Rio de Janeiro sind zehn Menschen getötet worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurden fünf Männer im Norden der Stadt bei einer Auseinandersetzung unter Drogenbanden erschossen. Im Westen der Stadt wurde eine 27-Jährige Frau getötet, als eine rivalisierende Bande das Feuer auf eine Party eröffnete. Am Samstag erschoss die Polizei nach eigenen Angaben vier Drogenhändler, die zuvor eine Polizeistreife angegriffen haben sollen.

      In den Armensiedlungen von Rio de Janeiro kommt es fast täglich zu Schießereien zwischen den schwerbewaffneten Drogenbanden, die dort herrschen. In den Armensiedlungen lebt ein Fünftel der sechs Millionen Einwohner von Rio de Janeiro. Mit 50 Morden auf 100.000 Einwohner pro Jahr ist Rio de Janeiro eine der gewalttätigsten Städte auf der Welt.
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      - USA fürchten neues Wettrüsten in Südamerika (24.02.2005)

      Zwischen Venezuela und Kolumbien droht ein Wettrüsten. Den Spannungen zwischen den beiden südamerikanischen Nachbarn würde das einen gefährlichen Anstrich verleihen.


      Venezuelas Präsident Hugo Chávez unterzeichnete am Montag mit seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Inacio Lula da Silva ein Abkommen zum Kauf von einem Dutzend leichter Kampfjets des Typs Super Tucano.

      Venezuela steht bereits in Verhandlungen mit Russland über die Anschaffung von 50 MiG-29 Fliegern, 40 Helikoptern und 100.000 Kalaschnikow-Gewehren. Das US-Außenministerium hatte Moskau vergangene Woche davor gewarnt, zur "potenziellen Destabilisierung der Region" beizutragen.

      Mit Sorge verfolgt man in Washington das Aufrüsten der venezolanischen Streitkräfte durch Chávez, der eine linksgerichtete nationalistische Politik verfolgt. Nachbar Kolumbien, der wichtigste Bündnispartner der USA in der Region, kämpft gegen einen Aufstand linker Guerillas.

      Die USA und Kolumbien befürchten, dass ein Teil der Waffenbestellungen von Chávez in die Hände der Guerilla geraten könnte. "Wir stehen in der Tat am Rande eines großen Wettrüstens nördlich der Anden", sagte Eduardo Gamarra, Leiter des Zentrums für Lateinamerika und die Karibik an der Universität von Florida.
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      - Erdöl aus Pipelines verschmutzt Urwald in Ecuador (24.02.2005)


      Erdöl aus absichtlich beschädigten Pipelines hat in Ecuador ökologisch besonders bedeutsame Urwaldgebiete verschmutzt. Insgesamt sind 160.000 Liter Öl ausgelaufen, teilte die Betreibergesellschaft mit.

      Ursache der Schäden seien nicht näher bezeichnete "Anschläge" gewesen, hieß es in der knappen Mitteilung weiter. Es blieb offen, ob es sich um Taten mit terroristischem Hintergrund oder um Fälle von Öl-Diebstahl handelte.

      Die ökologisch sensible Urwaldregion östlich der Anden ist seit dem Beginn der Ölförderung vor 33 Jahren schon durch zahlreiche Öl- Unfälle und die nachlässige Handhabung von Sicherheitsvorschriften stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

      Gegen die US-amerikanische Öl- Gesellschaft Texaco läuft zurzeit ein Verfahren wegen Umweltverschmutzung während der Jahre 1972 bis 1992. Das Unternehmen kündigte seinerseits eine Anzeige gegen staatliche ecuadorianische Partnergesellschaften an, die Umweltauflagen nicht erfüllt hätten.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
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