News rund um Lateinamerika

      VENEZUELA: Energie-Allianz von Venezuela und Karibik (30.06.2005)

      Venezuela und 13 Karibikstaaten haben eine Energie-Allianz auf den Weg gebracht. Die Initiative zu Petrocaribe geht vom venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez aus.

      In einem in der venezolanischen Stadt Puerto La Cruz unterzeichneten Abkommen kündigt die Gruppe den «unverzüglichen Aufbau» eines Bündnisses zur Koordinierung des regionalen Energiemarktes und der Energiepolitik ihrer Mitgliedsländer an.

      Ausserdem sicherten sich die Unterzeichnerländer gegenseitige Hilfe beim Aufbau der Infrastruktur des Energiesektors und bei der Gewinnung alternativer Energien zu.

      Chávez versprach, die regionale Ölgesellschaft werde die Aufgabe haben, die Nationen der Region - vor allem Kuba, Jamaica und Haiti - unter vorteilhaften Konditionen mit venezolanischem Rohöl zu versorgen.

      Die USA beziehen rund 15 Prozent ihres Öls aus Venezuela, dessen Förderquote die drittgrösste der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist.

      Die Energie-Allianz richtet sich ebenso wie das regionale Gemeinschaftsprojekt ALBA (Alternativa Bolivariana de las Américas) gegen die von den USA angestrebte amerikaweite Freihandelszone FTAA (Free Trade Area of the Americas), die in Südamerika mit ALCA (Área de Libre Comércio de las Américas) abgekürzt wird.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Ich war lange am überlegen ob ich es nicht besser bei witze witze unterbringe :(

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      VEREINSTREUE

      Urne in der Stadionkurve

      Von Mariano Dayan

      Daniel Ocañas hatte einen Traum. Der Anhänger des mexikanischen Clubs Monterrey wollte das Team zu einem Auswärtsspiel in Argentinien begleiten. Doch kurz vor der Partie starb er bei einem Verkehrsunfall. Andere Fans sorgten dafür, dass Ocañas doch dabei sein konnte - und weiterhin im Stadion ist.

      [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,364004,00.html]Hier der ganze Artikel ..... auf spiegel.de[/URL]
      MÉXICO: Hurrikan "Emily" nähert sich Cancún - Tausende evakuiert (17.07.2005)


      Mexiko-Stadt - Der Hurrikan "Emily" hat in der Nacht zum Sonntag lebensbedrohliche Ausmaße angenommen und fast die gefährlichste Stufe fünf erreicht. Nun bedroht er die mexikanische Halbinsel Yukatan.

      Das Zentrum des Hurrikans von 120 Kilometer Ausdehnung zog mit Sturmgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde südlich an der Karibikinsel Jamaika vorüber.

      Die mexikanischen Behörden ordneten auf Yukatan die Evakuierung von zehntausenden Personen an. Allein an der so genannten Maja-Küste mit den Touristenzentren Cancún und den Inseln Cozumel und Mujeres wurden 40.000 Personen in Sicherheit gebracht. 20.000 Soldaten wurden für einen Katastropheneinsatz in Yukatan in Bereitschaft versetzt. In Mexiko wurde "Emily" mit dem Hurrikan "Gilbert" verglichen, der 1988 die Karibikküste Mexikos mit Windgeschwindigkeiten von 287 Stundenkilometern heimgesucht hatte - damals waren 320 Menschen gestorben.

      Das Hurrikanzentrum in Miami (Florida/USA) hielt es für möglich, dass "Emily" zum Hurrikan der höchsten Stufe fünf werden könnte.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      MEXICO: Hurrikan «Emily» schlägt erneut in Mexiko zu und wird schwächer

      Mexiko-Stadt - Zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist der Hurrikan «Emily» mit zerstörerischer Kraft auf mexikanisches Gebiet vorgedrungen. Über dem Festland verlor er allerdings rasch an Kraft. Die Windgeschwindigkeiten verminderten sich von 205 auf nur noch 165 Stundenkilometer. Mexikanische Meteorologen gehen davon aus, dass sich der Hurrikan noch in der Nacht in einen schwächeren Tropensturm mit Winden von weniger als 120 Stundenkilometer verwandelt. Insgesamt starben bisher acht Menschen durch den Hurrikan.


      © dpa - Meldung vom 20.07.2005 20:46 Uhr
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      MÉXICO: Hurrikan «Emily» nur noch Tropensturm

      Miami - Nach seinem Zug durch die Karibik und Mexiko hat sich der Hurrikan «Emily» weiter abgeschwächt. Nach Angaben des Hurrikan-Zentrums in Florida wurde «Emily» inzwischen mit Windgeschindigkeiten unter 110 Kilometern pro Stunde zu einem Tropensturm herabgestuft. Von Nordmexiko zieht der Sturm in Richtung Texas. Im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas hatte er Bäume, Ampeln und Hütten umgestürzt. Zuvor hatte «Emily» in der Karibik und auf der Halbinsel Yukatan Verwüstungen angerichtet.


      © dpa - Meldung vom 21.07.2005 07:04 Uhr
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      CUBA: Hurrikan "Dennis" wird immer stärker

      "Dennis", der erste Hurrikan dieses Jahres im Atlantik, wird immer stärker und steuert stetig auf die Südküste der USA zu.


      Miami/Washington (08.07.2005, 08:33 Uhr) - Nachdem bereits auf Kuba und Jamaika tausende Menschen vorsichtshalber ins Inland geflüchtet waren, begann am Donnerstag auch die Evakuierung der Keys, einer lang gezogenen Inselkette am Südzipfel Floridas.

      Alle Touristen wurden aufgefordert, sich auf dem Festland in Sicherheit zu bringen. «Dennis» erreichte am Abend (Ostküstenzeit) Windgeschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern in seinem Zentrum und wurde damit zum Hurrikan der drittstärksten Kategorie drei. Das Hurrikan-Zentrum in Miami sprach von einem «gefährlichen» Sturm. Es schloss nicht aus, dass «Dennis» noch mehr zulegt, bevor er am Freitag wahrscheinlich direkt über Teile Kubas hinwegwirbelt. Bereits am Donnerstagabend kündigte sich der Hurrikan mit heftigen Böen und schwerem Regen in Jamaika an.

      Nach Berechnungen der Experten wird «Dennis» am Sonntag das amerikanische Festland im südwestlichen Teil Floridas am Golf von Mexiko erreichen. Aber auch Alabama könnte mit voller Wucht getroffen werden.

      Angesichts des herannahenden Hurrikans bereiten auch die kubanischen Behörden die Evakuierung der gefährdeten Gebieten vor. Betroffen sind auch 1400 Touristen, überwiegend aus europäischen Ländern. Sie sollen von den südlichen Inseln Kubas in den Nordteil auf der Halbinsel Varadero in Sicherheit gebracht werden. Der Hurrikan hat inzwischen den südöstlichen Teil Kubas erreicht.

      Nach offiziellen Angaben sind durch starke Regenfälle bereits Straßen überflutet und teilweise weggespült worden. Alle Frachtschiffe mussten am Donnerstagabend den Hafen von Havanna verlassen und aufs offene Meer hinausfahren. Es wird erwartet, dass auch der Flughafen von Havanna geschlossen wird. Der auch von Präsident Fidel Castro als sehr gefährlich eingestufte Sturm soll mit mehr als 210 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit über die Insel hinwegfegen.

      Der letzte Sturm im vergangenen Jahr hatte nach offiziellen Angaben in Kuba 41 000 Wohnungen beschädigt. Todesopfer hat es bei Stürmen in Kuba bisher nach offiziellen Angaben kaum gegeben. (tso)
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      KUBA: Kubanische Spione vor neuem Prozess (18.08.2005)

      US-Berufungsgericht hebt ein Urteil von 2001 gegen fünf Kubaner auf. Begründung: Das Verfahren sei unfair gewesen.


      Ein US-Bundesberufungsgericht in Atlanta hat ein Urteil gegen fünf Kubaner aus dem Jahre 2001 aufgehoben. Ein Das Verfahren sei nicht unparteiisch verlaufen, heißt es in einem Gutachten, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

      Gerardo Hernandez, Ramon Labanino, Antonio Guerrero, Fernando Gonzalez und Rene Gonzalez, die zu Haftstrafen zwischen 15 Jahren und "lebenslänglich" verurteilt wurden und derzeit in verschiedenen US-Hochsicherheitsgefängnissen einsitzen, waren im Auftrag der Castro-Regierung in den USA als Spione tätig. Bereits im letzten Monat hatte eine Menschenrechtsbehörde der Vereinten Nationen das Urteil als willkürlich und zu hart bezeichnet.

      In der Urteilsbegründung vor vier Jahren hatte es geheißen, dass die Fünfergruppe US-Militär- und Regierungseinrichtungen ausspioniert habe. Diese Aktionen hätten in einem Fall sogar zum Abschuss zwei kleiner Flugzeuge geführt, die mit vier Exilkubanern besetzt waren.

      Die Verteidigung hatte damals zwar zugegeben, dass die fünf Kubaner Spione waren. Ihre Aufgabe sei jedoch gewesen, terroristische Aktivitäten von extremistischen Exilkubanern gegenüber Kuba zu unterbinden. Die Angeklagten gehörten zu einer Gruppe von insgesamt 14 Festgenommenen, die der Zugehörigkeit zum so genannten Wespen-Netzwerk verdächtigt wurden. Dieses gilt als der größte in den USA aktive kubanische Spionagering.

      Zur Begründung ihrer Entscheidung sagten die Richter, sie seien sich im Klaren, dass die Aufhebung des Urteils unpopulär und für manche US-Bürger schwer zu verkraften sei. Dennoch sei man überzeugt, dass jene Kritiker die Grundrechte zu schätzen wissen. "Eine unserer wichtigsten Freiheit ist das Recht, in einer nicht Atmosphäre frei von Druck vor Gericht gestellt zu werden", so die Richter.

      Das Berufungsgericht kritisierte vor allem die kubafeindliche Stimmung in Miami. Diese habe einen fairen Prozess unmöglich gemacht. Viele Exilkubaner, die eine Anti-Castro- und antikommunistische Haltung vertraten, hätten in den Monaten vor dem Prozess die Stimmung aufgeheizt.

      16 der 160 Geschworenen hätten nach Angaben des Berufungsgerichts die Opfer des abgestürzten Flugzeuges gekannt. Außerdem habe die Presse in Florida, die während des siebenmonatigen Verfahrens laufend Details veröffentlicht hatte, die Geschworenen verfolgt, unter Druck gesetzt und die Angeklagten schon vorverurteilt, so das Gutachten.

      Kubas Parlamentspräsident Ricardo Alarcón begrüßte die Entscheidung des Berufungsgerichts. Sie sei ein Sieg über die "Heuchler, die sich mit einem angeblichen Kampf gegen den Terror brüsten und in Wirklichkeit Terroristen schützen und junge Männer einsperren, die gegen den Terrorismus in den USA vorgehen", sagte er.

      Die Angehörigen der in Kuba als Helden geltenden Spione zeigten sich erleichtert über die Wiederaufnahme des Verfahrens. Adriana Pérez, die Ehefrau des zu zweifach lebenslanger Haft und zusätzlich 15 Jahren verurteilten Hernández, sprach von der ersten erfreulichen Nachricht in dem Fall seit sieben Jahren.
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      KUBA: Wir warten nicht darauf, dass Castro stirbt (18.08.2005)


      46 Jahre nach der kubanischen Revolution herrscht Fidel Castro immer noch unumschränkt über Kuba. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE spricht der kubanische Dissident Julio Hernández über die zerstrittene Opposition, die nachsichtige EU-Politik und die Gefahr einer sozialen Explosion.

      SPIEGEL ONLINE: Die Akzeptanz des Regimes von Fidel Castro bröckelt seit Jahren. Es gibt viele Oppositionsgruppen auf Kuba und im Exil. Und doch gibt es keine Anzeichen, dass die Diktatur bald zu Ende ist. Warum ist die Opposition so zerstritten?

      Hernández: Kennen Sie das Sprichwort: Divide et impera? Castro hat seine Instrumente, um uns zu spalten. Er hat Tausende von V-Leuten in allen Oppositionsgruppen. Auch unsere christliche Befreiungsbewegung ist nicht immun. Aber wir in der Führung wissen, was wir zu tun haben. Wir folgen nicht Castros Spitzeln.

      SPIEGEL ONLINE: Am 20. Mai gab es den ersten Dissidenten-Kongress auf Kuba seit der Revolution 1959. Sie und andere Gruppen haben von "Betrug" gesprochen und ihn boykottiert. Wieso arbeiten die Dissidenten gegeneinander?

      Hernández: Mit dem Kongress haben die Organisatoren dem Regime in die Hände gespielt. Da saßen zum Beispiel Leute mit T-Shirts, auf denen die US-amerikanische Flagge zu sehen war. Die waren von der Regierung dort hingesetzt, damit diese behaupten kann, alle Dissidenten seien amerikanische Spione. Außerdem konnte Castro hinterher verkünden, dass er einen Dissidenten-Kongress zugelassen habe und dass es keine Repression gebe. Er hat das Treffen als Beweis gewertet, dass er zum Dialog bereit sei. Aber das ist reine Propaganda. Die Regierung hat kein Interesse am Dialog mit der Opposition.

      SPIEGEL ONLINE: Nach dem Hurrikan Dennis gab es vor kurzem in Havanna mehrere Protestaktionen und zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder eine Verhaftungswelle. 26 Demonstranten wurden eingesperrt. Deutet das eine härtere Gangart gegen die Opposition an?

      Hernández: Die Repression hat nie nachgelassen. Der Hurrikan hat die Krise zugespitzt. Vier Provinzen sind praktisch unbewohnbar. Die Leute haben kein Essen, kein Wasser, keinen Strom, kein Dach über dem Kopf. Die Landwirtschaft ist zusammengebrochen. Die Lebensmittelreserven sind erschöpft. Daher besteht die Gefahr einer sozialen Explosion.

      SPIEGEL ONLINE: Zu den Demonstrationen kommen immer nur relativ wenige Menschen. Könnten solche Proteste Castro gefährlich werden?

      Hernández: Einige Oppositionsführer nutzen die Situation aus, um Gewalt zu schüren. Die gleichen Führer, die den Dissidenten-Kongress veranstaltet haben, rufen jetzt zu den Protesten in Havanna auf. Sie benutzen die Not des Volkes, um eine Politik der Konfrontation zu fahren. Das ist unverantwortlich. Damit sorgt man nur für Chaos. Wir sind für eine friedliche Lösung.

      SPIEGEL ONLINE: Aber Demonstrationen haben doch bei jeder friedlichen Demokratisierung eine wesentliche Rolle gespielt.

      Hernández: Wir wollen keinen Konflikt zwischen Kubanern. Damit sät man Hass. Wir sind gegen Demonstrationen, die von einigen wenigen angezettelt werden. Das führt nur zu unnötigen Festnahmen. Castro benutzt die Proteste, um härter gegen alle Dissidenten vorzugehen. Das bringt nichts. Etwas anderes ist es, wenn wirklich das Volk auf die Straße geht. Das hat es auch schon gegeben, etwa, als Menschen spontan Blumen auf den Malecon gestreut haben.

      SPIEGEL ONLINE: Sie sammeln stattdessen Unterschriften für ein Referendum. Aber von Ihrer Bewegung hört man wenig in letzter Zeit. Ist das Projekt Varela tot?

      Hernández: Das Projekt Varela lebt. Es läuft seit dem 10. Mai 2002. In der kubanischen Verfassung steht: Wenn zehntausend Bürger ein Anliegen haben, muss die Regierung sich damit befassen. Wir haben 11.000 Unterschriften gesammelt, danach im Oktober 2003 noch einmal 14.000. Aber die Regierung ignoriert uns. Sie hat ihr eigenes Gesetz gebrochen und bricht es weiterhin.

      SPIEGEL ONLINE: Überrascht Sie das? Nicht umsonst wird Castro Diktator genannt.

      Hernández: Laut Castro ist Kuba eine perfekte Demokratie. Aber in dieser perfekten Demokratie wird das Volk nicht gehört.

      SPIEGEL ONLINE: Was wollen Sie dagegen tun?

      Hernández: Wir sammeln weiter Unterschriften, diesmal zum dritten Mal. Unser zweites Projekt ist der nationale Dialog, der seit anderthalb Jahren läuft. Tausende Kubaner im In- und Ausland machen mit, um ein Programm für den Übergang von der Diktatur zur Demokratie zu erarbeiten. Gruppen zwischen 5 und 15 Menschen treffen sich und diskutieren ihre Erwartungen. Grundlage für die Diskussion ist ein Arbeitspapier. Die Ergebnisse werden Ende August veröffentlicht.

      SPIEGEL ONLINE: Wie stellen Sie sich ein Kuba nach Castro vor?

      Hernández: Das wird in dem Papier stehen, das bald veröffentlicht wird. Im Übrigen arbeiten wir nicht für die Zeit nach Castro. Wir arbeiten für jetzt. Wir warten nicht darauf, dass Castro stirbt oder dass er entscheidet, Wahlen zuzulassen. Die Figur Castro ist für uns irrelevant. Das Einzige, was zählt, ist der Prozess des kubanischen Volkes.

      SPIEGEL ONLINE: Seit wann ist Castro irrelevant? Solange er nicht stirbt, wird doch wohl überhaupt nichts passieren.

      Hernández: Das ist ein biologischer Fatalismus, den wir nicht akzeptieren. Castro ist 78 Jahre alt, er könnte noch 20 Jahre leben. Das wären 20 Jahre mehr Diktatur. Das Varela-Projekt hat ergeben, dass das kubanische Volk eine Änderung seiner Lebensumstände will: Wahlrecht, Parteien, Freiheit für politische Gefangene, Investitionsfreiheit. Daran arbeiten wir, unabhängig davon, ob Castro morgen der Atem ausgeht. Wir wollen ein Referendum, um den Übergang zur Demokratie einzuleiten, genau wie in Südafrika und Chile. 70 Prozent der Kubaner wollen einen friedlichen Übergang. Irgendwann wird es klappen.

      SPIEGEL ONLINE: Die EU hatte Sanktionen gegen Kuba verhängt, nachdem Castro im März 2003 75 Dissidenten hat einsperren lassen. Im Januar wurden die Sanktionen auf Druck Spaniens aufgehoben, nachdem Castro einige Häftlinge freigelassen hat. Soeben haben die EU-Außenminister beschlossen, Castro noch ein Jahr Zeit zu lassen, um den Rest der Häftlinge freizulassen. Sind Sie enttäuscht von der EU?

      Hernández: Die EU muss die Freilassung der Gefangenen fordern. Punkt. Wir sind dagegen, der kubanischen Regierung weitere Fristen einzuräumen. Ein Jahr mehr Zeit bedeutet ein Jahr mehr Repression. Wer dem kubanischen Volk helfen will, muss die Straffreiheit des Castro-Regimes brechen. Die EU darf den politischen Dialog nur unter zwei Bedingungen führen: Dass es eine Bereitschaft der kubanischen Regierung zum Wandel gibt und Respekt für Kompromisse.

      SPIEGEL ONLINE: Castro hat öffentlich betont, Kuba brauche weder die USA noch die EU. Wie soll die Straffreiheit gebrochen werden?

      Hernández: Wir sind nicht diejenigen, die der EU sagen müssen, was sie zu tun hat. Aber wenn Sie eine Ente sehen, die wie eine Ente quakt und wie eine Ente fliegt, wissen Sie, dass es eine Ente ist.

      SPIEGEL ONLINE: Die EU ist Castros Forderung nachgekommen, Dissidenten nicht mehr zu Empfängen in die Botschaften in Havanna einzuladen. War das richtig?

      Hernández: Die Cocktail-Politik hatte ihre Zeit. Sie hat uns sehr geholfen, weil wir aufgewertet wurden. Es war die Botschaft an Castro, dass es neben der Regierung noch andere Gesprächspartner auf Kuba gibt. Das war mutig von der EU, besonders auch von der deutschen und der tschechischen Regierung. Aber die Phase ist vorüber. Es ist rückwärts gewandt, darauf zu bestehen. Wichtiger ist die Freilassung der Gefangenen. 42 von den 75 Verhafteten des kubanischen Frühlings waren von unserer Bewegung. Sie sind alle noch im Gefängnis.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      USA: USA fürchten Linksruck Boliviens (18.08.2005)

      Mit einem Besuch in Paraguay hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Dienstag eine dreitägige Lateinamerika-Reise begonnen. Im Gespräch mit Präsident Nicanor Duarte Frutos wollte Rumsfeld unter anderem über die Politik des kubanischen Staatschefs Fidel Castro und des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez beraten.


      Die USA werfen beiden Politikern vor, sie versuchten, auf instabile Staaten wie Bolivien Einfluss zu nehmen, um dort linksgerichtete Regierungen zu installieren.

      "Es gibt Hinweise, dass sowohl Kuba als auch Venezuela sich in wenig hilfreicher Weise in die Lage in Bolivien eingemischt haben", sagte Rumsfeld Reportern auf dem Flug nach Paraguay. Einzelheiten nannte er nicht. Mehrere Regierungsbeamte haben in der Vergangenheit aber erklärt, Kuba und Venezuela hätten dem einflussreichen Indio-Führer Evo Morales finanzielle und organisatorische Unterstützung zukommen lassen.

      Kokabauer Morales gilt als Stimme der Bauern und der indigenen Bevölkerung Boliviens sowie als aussichtsreicher Anwärter auf die Präsidentschaft. Die Übergangspräsident Eduardo Rodriguez hat im Juni angekündigt, er werde noch in diesem Jahr eine Präsidentenwahl herbeiführen.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      PERU: Unklarheit über Opferzahl nach Bruchlandung in Peru (24.08.2005)


      Lima - Nach dem schweren Flugzeugunglück in Peru ist die Zahl der Opfer noch nicht eindeutig klar gewesen. Nach Angaben von Krankenhäusern wurden 57 Passagiere und Besatzungsmitglieder der bei einer Bruchlandung im Nordosten des Landes verunglückten Boeing 737-200 der staatlichen Fluglinie TANS behandelt.
      Insgesamt waren 92 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder an Bord des 24 Jahre alten Jets. Zwei Passagiere seien unverletzt geblieben. Bisher wurden etwa 30 Leichen geborgen.

      Die Maschine befand sich auf dem Weg von der Hauptstadt Lima nach Iquitos mit einer Zwischenlandung in Pucallpa. Kurz vor Pucallpa, etwa 800 Kilometer nordöstlich von Lima, geriet sie in einen Sturm mit heftigem Regen. Überlebende berichteten, das Flugzeug sei von starken Turbulenzen erfasst worden. Der Pilot versuchte kurz vor Pucallpa eine Notlandung in einem Sumpfgebiet. Das Flugzeug zerbrach jedoch und fing Feuer.

      An Bord der Maschine sollen sich auch 16 Ausländer befunden haben. Es handele sich um elf Amerikaner, zwei Italiener und je einen Spanier, einen Australianer und einen Kolumbianer. Deutsche wurden nicht erwähnt. Das Unglück in Peru ist bereits der fünfte schwere Unfall der zivilen Luftfahrt seit Beginn des Monats. Dabei starben mindestens 335 Menschen. Im gesamten Vorjahr gab es weltweit nur 514 Tote.
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      Bei BILD.de haben die eine Liste mit den größten Markenflopps :

      4. Nackt im Flieger

      Die Fluggesellschaft American Airlines wollte auch die mexikanischen Kunden von den Vorteilen der Business Class überzeugen. So rückten die Ledersitze in den Mittelpunkt der Werbung. Der Slogan „In Leder fliegen“ wurde mit „Vuelo en Cuero“ übersetzt. Doch im spanischen Slang bedeutet „en cuero“ nichts anderes als „nackt“. Auf den Flug im Adamskostüm verzichteten die Passagiere dann doch lieber.
      Original von anaconda
      Bei BILD.de haben die eine Liste mit den größten Markenflopps :

      4. Nackt im Flieger

      Die Fluggesellschaft American Airlines wollte auch die mexikanischen Kunden von den Vorteilen der Business Class überzeugen. So rückten die Ledersitze in den Mittelpunkt der Werbung. Der Slogan „In Leder fliegen“ wurde mit „Vuelo en Cuero“ übersetzt. Doch im spanischen Slang bedeutet „en cuero“ nichts anderes als „nackt“. Auf den Flug im Adamskostüm verzichteten die Passagiere dann doch lieber.


      Auch wieder eine Sache von sprachlichen Missverständnissen... hätte auch in den "Ausdrucks"-Thread gepasst.
      VENEZUELA/KUBA: Venezuela und Kuba greifen USA (21.09.2005)

      Nach Venezuela hat auch Kuba den Weltgipfel der UNO zu scharfen Attacken gegen die USA genutzt.

      Washington wolle die UNO als «Instrument ihrer globalen Diktatur» missbrauchen, sagte der Präsident der kubanischen Nationalversammlung, Ricardo Alarcón. Mittels einer «Pseudo-Reform» der UNO wollten die USA die Weltorganisation komplett dominieren, sagte Alarcón am Freitag in seiner Rede in New York.

      Er beschuldigte Washington, gegen die UNO-Charta zu verstossen, die UNO-Vollversammlung zu «beleidigen» und das UNO-Sekretariat zu einem «Sklaven» der auf Krieg und Vormachtstreben basierenden US-Politik degradieren zu wollen.

      Terroristischer Staat

      Alarcón sprach in Vertretung des kubanischen Staatschefs Fidel Castro. Am Vorabend hatte bereits der venezolanische Präsident Hugo Chávez, ein Verbündeter Castros, am Rande des Gipfels auf einer Pressekonferenz die USA als «terroristischen Staat» angeprangert. Die USA seien der «Champion der doppelten Standards»: «Sie reden vom Kampf gegen den Terrorismus, aber sie üben Terrorismus aus, Staatsterrorismus», sagte Chávez.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Kuba - José Ferrer García tritt in den Hungerstreik (21.09.2005)

      Der kubanische Oppositionelle José Ferrer García protestiert mit einem Hungerstreik gegen "grausame Bedingungen" seiner Haft. Sein Anwalt forderte die umgehende Freilassung aller "friedlichen" politischen Gefangenen.

      Ferrer García, der eine 25-jährige Haftstrafe verbüßt, sei unter "grausamen Bedingungen" zusammen mit "extrem gefährlichen" Kriminellen inhaftiert, erklärte der Dissident Oswaldo Payá von der Christlichen Befreiungsbewegung in Havanna.

      Diese Art der Behandlung werde "von der Staatssicherheit systematisch gegen politische Häftlinge" betrieben, um deren Gesundheit zu schädigen, ihnen seelische Schäden zuzufügen und ihr Leben zu gefährden.

      Payá forderte die umgehende Freilassung aller "friedlichen politischen Häftlinge" in Kuba, die willkürlich inhaftiert und ungerechtfertigt zu Haftstrafen verurteilt worden seien.

      Nach Angaben der in Kuba verbotenen Kommission für Menschenrechte und nationale Versöhnung sind derzeit rund 300 Oppositionelle in den Gefängnissen Kubas inhaftiert.
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      Kuba - wenn ein Sturm naht (21.09.2005)

      Als der Hurrikan »Charley« im vergangenen Jahr in Kuba vier und in Florida 30 Menschen getötet hatte, veröffentlichte das Genfer UNO-Institut zur Verhinderung von Katastrophen eine kommentierte Dokumentation zum Thema »Hurrikan-Risiken«.


      Kuba - so hieß es in der Dokumentation - gebe selbst wirtschaftlich stärkeren Staaten ein Beispiel, wie »es gelingt, die Bevölkerung wirksam zu schützen«.

      Auch der Hurrikan »Georges« ( 1998 ) wurde angeführt, der auf Kuba vier Todesopfer, bei seinen Nachbarn einschließlich der USA aber 600 gefordert hatte.

      Die Gründe lägen auf der Hand: Kubaner würden von Kindesbeinen an darauf vorbereitet, was zu tun ist, wenn ein Hurrikan ins Land dringt. Zwei Tage im Jahr seien für Jung und Alt allein dieser Sache gewidmet - bis hin zu einem Manöver mit simulierten konkreten Aktionen.

      Als Säulen dieses Systems machte das UNO-Papier die Zivilverteidigung, das Meteorologische Institut und »den entscheidenden politischen Willen der Regierung« aus. Im Juni dieses Jahres nannte der stellvertretende UNO-Generalsekretär für humanitäre Angelegenheiten, der Norweger Jan Egeland, Kubas Bemühungen, die Auswirkungen von Naturkatastrophen zu reduzieren, ebenfalls »großartig«.

      Hurrikans entstehen nicht von einem Tag zum anderen. Ihre Vorläufer (Tiefdruckgebiete), die für die hiesige Region gefährlich werden können, bilden sich im Juni, Oktober und November im Westen der Karibischen See und ziehen in Richtung Norden und Nordosten. Im Juli, August und September haben sie einen weiteren Weg - vom Ostatlantik her.

      Hurrikans sind heutzutage sofort zu orten, ebenso die Intensität und der ungefähre Kurs. Offen bleibt oft bis zum vorletzten Augenblick, wo genau ihr Zentrum aufs Land trifft und wie sie sich danach verhalten.

      »Flora« beispielsweise schlug über Kubas Ostprovinzen im Oktober 1963 mehrere Schleifen, zog ab, kehrte wieder zurück und blieb stehen. Fünf Tage lang. Dabei lud er 1244 Millimeter Regen ab, doppelt so viel wie in Deutschland in einem Jahr. 1126 Menschen kamen um, die meisten ertranken. Das war eine Lehre für die damals unerfahrene revolutionäre Regierung und die Geburtsstunde der Zivilverteidigung, die zugleich den Bau eines Netzes von Stauseen und Becken anregte. Darin können 10 Milliarden Kubikmeter Wasser aufgefangen werden. 1963 lag die Kapazität bei 52 Millionen.

      Sobald heutzutage ein Hurrikanvorläufer oder ein Hurrikan im Atlantik gesichtet worden ist, informieren Kubas Medien alle 24 Stunden. Alle 12 Stunden, wenn der Hurrikan die Karibik oder den Golf von Mexiko erreicht hat, alle 6 Stunden, wenn Gefahr besteht, dass er binnen 72 Stunden die Insel erreicht, und schließlich rund um die Uhr, immer aus dem Meteorologischen Institut Havanna und dem Stab der Zivilverteidigung, die den allen bekannten Drei-Stufen-Mechanismus in Gang setzen: Information, Hurrikan-Warnung und schließlich Alarm.

      Je nach Stärke des Hurrikans greifen die Streitkräfte bereits bei Stufe 2 mit Fahrzeugen und Pionierbataillonen ein, insgesamt 20 000 Mann. Es wird weiträumig evakuiert. Oft hunderttausende Personen werden in Schulen, Turnhallen, öffentlichen Gebäuden oder - wie 1996 - auch im Staatsratsgebäude untergebracht.

      Bei Stufe 1 bis 2 werden die Leute erneut daran erinnert: Trinkwasser bunkern, Gullys frei räumen, Batterien und Kerzen kaufen (denn der Strom wird abgeschaltet), alles festzurren, was vom Sturm in Geschosse verwandelt werden könnte, Antennen abmontieren, nochmals die Nachbarschaftshilfe absprechen!

      Mit den Streitkräften gehen Spezialfahrzeuge der Elektrizitätswerke und der Telefongesellschaft in Stellung. Polikliniken und Hospitäler werden doppelt besetzt. Die extra geschützten 188 »Zentren zur Herstellung von Lebensmitteln« nehmen die Arbeit auf. Die strikte Regierungsorder lautet: Zuallererst Menschenleben retten! »Jedes Todesopfer betrachten wir als eine persönliche Niederlage«, sagt Oberstleutnant Reyes vom Stab der Zivilverteidigung.

      Bis vor drei Jahren tauchte auch Fidel Castro immer dort auf, wo es am gefährlichsten war. Ein dominikanischer Kollege kabelte 1998 an seine Zeitung: »Hier werden auch die Chefs mit ihren Landsleuten nass.« Heute sitzt Castro im Meteorologischen Institut mit dessen Chef Rubiera vor dem Computer mit den Satellitenbildern, einer Landkarte und einer Batterie Telefone und kommentiert die Lage - Fernsehen und Rundfunk sind dabei - , bis das Schlimmste vorbei ist. Die materiellen Verluste sind meist unvermeidbar enorm. Aber mit der Schadenbeseitigung wird sofort begonnen.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Und zu dem u. g. Thema (Kuba - Wenn ein Sturm naht):

      Auszug aus den WEB-News

      Auch Kuba hatte unter dem Hurrikan zu leiden. Die Straßen der Hauptstadt Havanna standen nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN nach den schweren Regenfällen unter Wasser. Der Strom wurde vorübergehend abgeschaltet, um Unfälle zu verhindern. Nach kubanischen Rundfunkberichten wurden Hunderttausende aus den gefährdeten Gebieten im Norden in Sicherheit gebracht. Auch aus dem Badeort Varadero suchten Tausende sichere Gebiete auf. Vieh und Erntevorräte wurden in höher gelegene Regionen geschafft. Über Opfer und größere Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
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      Kolumbien entschädigt Bürgerkriegsopfer (06.10.2005)

      Die kolumbianische Regierung hat eine Kommission zur Entschädigung der Opfer des Bürgerkriegs eingesetzt. Das 13-köpfige Gremium aus Regierungsbeamten, Vertretern der Zivilgesellschaft und von zwei Opfer-Organisationen wurde am Dienstag bei einer Zeremonie im Präsidentenpalast offiziell vorgestellt.

      Die Nationale Kommission der Entschädigung und Versöhnung wurde auf Grundlage eines Gesetzes gebildet, das eine Teilamnestie für rechte Milizionäre und deren Reintegration in die Gesellschaft vorsieht.

      Die Gründung der Kommission zur Entschädigung der Opfer ist gewissermassen das Gegenstück zu der umstrittenen Teilamnestie, die erhebliche Straferlasse für Kommandeure der paramilitärischen Vereinigten Selbstverteidigungskräften (AUC) vorsieht. Der Kampf der AUC gegen marxistische Rebellen kostet jährlich rund 3.000 Menschen das Leben, darunter zahlreiche Zivilisten.

      Kommissionspräsident Eduardo Pizarro erklärte am Dienstag, eine individuelle Entschädigung werde nur in wenigen Fällen möglich sein. Stattdessen sollten Gemeinden, die von der AUC oder von linken Rebellen überfallen wurden, finanzielle Unterstützung etwa für Ausbildungsprogramme erhalten.

      Die Mittel für die Entschädigung hofft die Regierung zum Teil von der AUC selbst zu erhalten, die nach Regierungsangaben zahlreiche Bauern von ihren Feldern vertrieben und rund 1,1 Millionen Hektar Land an sich gerissen hat. Bislang haben die Paramilitärs aber nur wenige Grundstücke zurückgegeben.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Tabakinsel Kuba will Rauchen bekämpfen (06.10.2005)

      Kuba, das einen großen Teil seiner Einnahmen dem Export von Zigarren verdankt, will den eigenen Rauchern die Sucht austreiben.

      Zu diesem Zweck wurde im Gesundheitsministerium von Havanna eine Abteilung geschaffen, die Aktionen zur Bekämpfung des Rauchens entwickeln soll.

      Kuba exportiert zwar den größten Teil seiner berühmten Zigarren, doch über elf Millionen Kubaner sind Raucher. 76 Prozent von ihnen haben im Alter von unter 20 Jahren mit dem Rauchen von Cigarillos und Habanos angefangen.

      Wie die Verantwortliche für das Programm zur Bekämpfung der Tabaksucht Oria Susana Acosta berichtete, ist nach einer jüngsten Untersuchung der Genuss von Tabak in den vergangenen Jahren um über acht Prozent gestiegen. Rund 30 Prozent der Krebstoten in Kuba waren Raucher.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph



      Stan fordert immer mehr Opfer (06.10.2005)


      Nachdem Wirbelsturm Stan über Mittelamerika hinweggefegt ist, steigt die Zahl der Todesopfer fast stündlich an. Insgesamt meldeten die betroffenen Länder mindestens 160 Tote.



      Vor allem in El Salvador und Guatemala ist die Lage wegen der sintflutartigen Regenfälle dramatisch.

      Die Behörden in den mittelamerikanischen Ländern warnten vor den gefährlichen Folgen der noch immer anhaltenden Regenstürme. In El Salvador gab es zahlreiche Erdrutsche, dutzende Ortschaften standen unter Wasser, mehrere Brücken kurz vor dem Einsturz. "Die Lage ist mehr als kritisch", sagte der Sprecher der Notstandskommission, Raul Morillo. Deutschland und die USA sagten Hilfsgelder für die betroffenen Gebiete zu.

      Der guatemaltekische Präsident Oscar Berger gab gestern den Tod von 18 weiteren Menschen bekannt; insgesamt gab es mindestens 79 Todesfälle in dem extrem armen Land. Die Behörden in Guatemala gingen jedoch davon aus, dass allein in diesem Land mehr als 100 Menschen zu Tode gekommen sein dürften. Viele Menschen gelten als vermisst.

      Etwa 26.000 Menschen flohen aus ihren Häusern. Mehr als 3300 Gebäude wurden durch die Überschwemmungen beschädigt. Ein Sprecher der Notstandsbehörde sagte, in allen Flüssen der Südküste steige der Wasserpegel rapide an. Sollten die Regenfälle nicht aufhören, werde es noch größere Schäden als schon bisher geben.

      In El Salvador kamen mindestens 62 Menschen ums Leben. Präsident Antonio Saca rief die Bevölkerung dringend zum Verlassen aller gefährdeten Gebiete auf. Die starken Regenfälle würden auch heute noch andauern, sagte er. Fast 34.000 Salvadorianer flohen vor den Fluten, aber auch vor dem Vulkan Santa Ana, durch den am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen waren.

      Ein Sprecher des Roten Kreuzes sagte, es gebe "überall" Überschwemmungen, Brücken stünden kurz vor dem Einsturz, dutzende Straßen seien durch Erdrutsche blockiert. "Die Not ist größer als unsere Rettungskapazitäten." Aus Mexiko wurden acht Todesfälle gemeldet, aus Nicaragua elf.

      "Stan" ist bereits der zehnte atlantische Hurrikan in diesem Jahr. Die derzeitige Sturmsaison, die noch bis Ende November andauern wird, gehört zu den schwersten in der Geschichte.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph