Salsa DJs

      Hallo,
      mich interessiert mal eure Meinung allgemein zu den Salsa DJs. Dabei meine ich keinen bestimmten, da es meiner Meinung nach die meisten betrifft.
      Habe vor kurzem eine Mix CD aus den USA bekommen. Diese ist Live abgemischt worden. Was mir sofort aufgefallen ist, die können da drüben Mischen. Bisher habe ich hier im Großraum Ruhrgebiet noch keinen DJ kennengelernt, der die Bezeichnung DJ eigentlich tragen darf. Denn der Begriff DJ steht auch dafür, dass man in der Lage ist die Lieder miteinander zu vermischen. Und was die DJs hier leisten ist noch nicht einmal ansatzweise das was ein DJ können muss. Einfach das neue Lied zu starten und das andere auszufaden kann jeder. Vor allem sehr katastrophal und störend empfinde ich es, wenn der Beat auch noch viel schneller oder langsamer ist als das Lied davor, sodass ich erstmal kurz das Tanzen unterbrechen muss, um mich an den neuen Takt zu orientieren. Oder ich erstmal 20 sek. warten muss, bis das Intro vorbei ist.
      Was ich dann auch immer ganz witzig finde, ist wenn die DJs dann ihre Mix CDs verkaufen. Da sind dann auf einmal saubere Übergänge zu hören (der Software Industrie sei mein Dank ausgesprochen). Aber sobald die dann Live loslegen, wird sofort klar, dass die CD am Computer erstellt wurde. Sehr traurig.
      Wie seht ihr das ganze, habt ihr schonmal gehört, dass einer Live mischen kann (nicht nur am Computer)?
      Erstmal willkommen hier im Forum... :)

      Naja, also hier vor Ort muss ich mal sagen, dass ich finde, dass Omar ziemlich gute Übergänge verschafft... beim Salsa auf jeden Fall.

      Beim Merengue kann Pedro das ziemlich gut...

      Wenn du allerdings davon redest, wie das z. B. Henry Knowles auf Kongressen und Festivals macht... Naja, dann ist's wohl weit gefehlt... Aber dafür ist der ja auch weltbekannt... :rolleyes:

      Wobei ich immer sagen muss, dass Titel ineinander übergehen, finde ich auch nur auf Kongressen gut, denn auf den normalen Partys kommt es doch eher darauf an, dass man den Tanzpartner wechseln kann, sprich, dass die Laune zu tanzen bleibt, aber nicht unbedingt mit dem gleichen Partner.
      Also, sollte der DJ hier eher die Laune halten können, nette Übergänge auf passende Lieder bringen, nicht aber die perfekten Übergänge oder Remixe...

      Meine Meinung...
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      RE: Salsa DJs

      Du hast einen sehr hohen Anspruch...na, mal sehen, vielleicht fühlt sich ja ein DJ in BR Deutschland berufen sowas zu machen...dazu muss man eben wirklich sehr gut sein...aber viele machen das ja auch nebenbei und nicht hauptberuflich, wie vielleicht in den Staaten ein Henry Knowles oder wie sie alle heissen.

      Aber Recht gebe ich dir, viele mixen sogar Lieder hintereinander die überhaupt nicht zusammenpassen (stimmungsmässig). Da wird einfach gegriffen, was greifbar ist.

      Aber ich bin nicht der Meinung, dass ein DJ alles miteinander Mischen muss...für mich als Tänzer genügt es, wenn die Beats soft ineinander übergehen...auch wenn es mal einen Rhythmuswechsel gibt...denn den Pitch anzustellen, um das zu erreichen...neee, das stelle ich mir nicht so dolle vor...da muss man schon eine sehr grosse CD Sammlung haben und vieel Erfahrung.

      So what...

      Besos
      Chris
      Original von venenorojo
      Wobei ich immer sagen muss, dass Titel ineinander übergehen, finde ich auch nur auf Kongressen gut, denn auf den normalen Partys kommt es doch eher darauf an, dass man den Tanzpartner wechseln kann, sprich, dass die Laune zu tanzen bleibt, aber nicht unbedingt mit dem gleichen Partner.


      Yesss!!!
      ok, mag sein, dass ich einen sehr hohen anspruch habe. Aber wenn ich mit einer Frau tanze, dann meistens 2-3 Lieder hintereinander. Und da wäre es ganz schön, wenn es da keine Unterbrechung gebe.
      Es mag sein, dass eine Pause zwischendurch ok ist. Was ich aber nicht verstehe, ist die Tatsache, dass es einige DJs gibt, die seit 10 Jahren auflegen, und immer noch nicht mischen können. Dieses Phänomen gibt es nur bei Salsa DJs. Ich hör ja nicht nur Salsa, sondern auch R&B, Latin House etc. Wenn ein DJ bei diesen Musik Genres nach 10 Jahren nicht mischen könnte, dann wären die Arbeitslos oder würden irgendwo auf Privat Partys für 50 € auflegen.
      Klar, Salsa ist ein wenig komplizierter als House. Aber Merengue zu mischen oder Bachata ist keine Kunst. Nur man muss dann halt auch mal üben üben üben.
      Sorry Salsamaniac, auch hier (Bachata & Merengue) sollte das Ende eines Liedes klar erkennbar sein - schließlich möchte ich meiner Partnerin die Chance mich ohne peinliche Szene wieder loszuwerden. Wenn zwei verschiedene Lieder nicht klar getrennt werden, ist dies nicht möglich. Mixen sollte sich doch meistens (beim Salsa und ist hier nur meine Meinung, die ich zum besten gebe) darauf beschränken, nette Vocals, die Clave oder ähnliches passend einzumixen. Großartige Übergänge finde ich nervig. Natürlich sollte perfekterweise auf ein "Monton de Estrellas" kein "Arranca en fa" folgen....
      Es ist ja nicht so, dass man nicht merkt, wann das nächste Lied läuft. Hört sich ja schließlich anders an ;). Und wenn man dann selber oder die Tanzpartnerin keine Lust mehr hat weiter zu tanzen, weil man k.o. ist oder einfach nicht mehr möchte, ist es doch nicht peinlich wenn man freundlich sagt, dass man eine Pause möchte. Wie oft konnte ich dann irgendwann im Lied nicht mehr und hab dann meiner Tanzpartnerin gesagt ich brauch ne Pause. Fand ich jetzt nicht so peinlich. Schließlich sind wir doch alle nur Menschen. Mich wunderts mit den Mischen halt deshalb, weil es scheinbar ein Phänomen hierzulande ist. In Übersee ist es selbstverständlich mischen zu können. Mein Bruder hat 2 Jahre in El Salvador für eine Radio Station gearbeitet. Der Salsa DJ dort hat auch alles gemischt. Und ich hab halt die Mix CD aus Übersee dann auchmal in der Salsa Disko gehört und empfand es als sehr angenehm ohne Unterbrechung weiter tanzen zu können.
      Original von Salsero-in-Ausbildung Mixen sollte sich doch meistens (beim Salsa und ist hier nur meine Meinung, die ich zum besten gebe) darauf beschränken, nette Vocals, die Clave oder ähnliches passend einzumixen.
      Genau da liegt die Kunst. Wenn jemand nicht mischen kann, wird er es nicht schaffen die Clave oder ähnliches passend einzumischen. Wenn es so wäre, würde ich mich ja gar nicht mehr beschweren.
      Was deinen DJ Thread angeht, ich hab mich da sehr angesprochen gefühlt. Ich bin wenn auch erst seit kurzem auch DJ aber ich geh an die Sache auch mit der entsprechenden Einstellung ran. Ich sage nich wie manche andere: Toll ich habe 20 CDs ich bin jetzt DJ. Sondern ich versuche immer dazuzulernen. Ich hole mir Rat von Leo Garcia, der einer der top DJs überhaupt ist und das Mixen 1a beherrscht, von Nene Vasquez in Sachen Musiktheorie, von diversen Hip Hop und Reggae DJ's was das Equipment und die technischen Möglichkeiten angeht. Ich habe sehr viele Ideen, und hoffe sie mit der Zeit auch alle umsetzen zu können. Danke dir für deinen Ansporn.

      P.S. Wenn du Leo Garcia und mich mal erleben willst, komm am 15.10 nach Hannover ins VIP's
      Donde quiera que este, mi corazon esta en...

      Isla del sol, isla del son
      Zum Thema Mixen bei DJ's in Deutschland ... es gibt einige wenige DJ's in Deutschland, die das teilweise auch live beherrschen ... einer, von dem ich es definitiv weiß, ist Michael Peters "el Rumbero" aus Berlin. Ein anderer, der das - zumindest versucht - bin ich :) . Ein Mix von mir ist vor nicht allzu langer Zeit mal auf JamFM bei RumbaLatina gelaufen ... nun bin ich aber eher ein recht unbeschriebenes Blatt. Ich versuche es eben nun schon seit so ziemlich einem Jahr, wirklich teilweise titel ineinander übergehen zu lassen, nur ist das live nicht immer machbar. Dazu gehören beispielsweise einerseits die entsprechenden Player, die sollten nicht nur pitchbar sein, sondern noch einen Punkte weiter gehen, und zwar Master-Tempo mitmachen können, d.h. Tempo-Veränderung ohne daß sich die Tonhöhe mit ändert. Im Motown (da wo ich Freitags auflege) habe ich hin und wieder an eben solchen Playern arbeiten können und das da auch gelegentlich praktiziert, einen Titel dem anderen anzupassen, wobei man da sehr sehr vorsichtig sein muß. mehr als + oder - 3% mach ich meist nicht, weil das dann von den Tänzern hörbar ist. Es gibt ein paar Ausnahmen, aber eben nur ganz wenige. In einem meiner Mixe bin ich aber sogar auch einen Schritt weitergegangen. Mit DJ-Software (Traktor DJ Studio) kann man live mixen und sowohl Tempo als auch Tonhöhe getrennt voneinander verändern. Da kam es dann bei 2 Mixen schon mal vor, daß ich auch einen Halbton angeglichen habe. Als ausgebildeter Orchestermusiker weiß ich da auch, wovon ich rede :). Dazu kommt noch, daß die Player möglichst genau starten sollen und nicht einmal mehr und einmal weniger Zeit benötigen, um anzulaufen. beispielsweise Pioneer sind da recht gut, bzw. meines Erachtens nach die erste Wahl.

      Ansonsten sehe ich das hier in Dresden so, daß sehr viele gern gute Übergänge haben und dies - so wird es auch immer an mich herangetragen - an mir zu schätzen wissen ... bis auf ein gewisses Lokal, auf das ich hier aber nicht weiter eingehen will ... Es gibt natürlich auch andere, die gern mal eine Schlußfigur hätten, also muß man auch hin und wieder mal ein Ende unterbringen. Auch mir gelingt live beiweitem nicht jeder Übergang perfekt. Aber in Kürze wird auch das besser werden ... wenn denn die Soundkarte für meinen neuen Laptop eingetroffen sein wird und ich da 2 seperate Ausgänge dran haben werde :). Ich persönlich bin der Meinung, daß viele deswegen die Tanzfläche verlassen, weil sie durch ein Ende eines Titels erst zum Überlegen gebracht werden "geh ich jetzt, oder tanz ich weiter" ... und dahingehend ist auch das Auflegen in Dresden nicht gerade einfach.

      Nichtsdestotrotz ist aber vor alledem die Musikauswahl an erster Stelle entscheidend. Wenn ich nicht den Nerv des Publikums zu treffen vermag, dann nützen mir die besten Übergänge nichts. Wenn keiner tanzt, kann auch keiner durchtanzen :) Dazu kommt außerdem, daß man schon die Titel von der Auswahl her vom Tempo her ähnlich gestalten soll. Ganz wichtig ist dies, wenn Leute gerade mit einer Rueda beschäftigt sind. In einem Lokal ... auf das ich wie oben schon erwähnt nicht weiter eingehen will ... wird es standardmäßig praktiziert, daß wenn sich eine Gruppe zu einer Rueda formiert hat, generell entweder eine dafür untanzbar schnelle Salsa oder ein Merengue oder Bachata gespielt wird. Ist nicht grad die feine Entlische ... :)

      Zu Omar kann ich nur folgendes sagen, da ich ihn in Berlin auf einem DJ-Contest von RumbaLatina gehört habe, daß da kein Übergang wirklich so gut zum durchtanzen geeignet war.

      in diesem Sinne, DJ Markus "el Amigo"
      www.dj-amigo.de
      www.salsa-sachsen.de
      www.salsa-sachsen.com
      Wow, was für ein umfassender Beitrag.

      Hört sich sehr professionell an,
      kann man sich von Dir auch mal ein Mixtape anhören ?

      Ich persönlich schätze die Übergänge zwischen zwei Titeln.
      Ich möchte nämlich die Möglichkeit haben mich von meinem Tanzpartner zu verabschieden !
      Und auch für den Tanzbeginn finde ich das sehr sinnvoll.
      Ist meiner Meinung nach immer blöd mitten im Lied einzusteigen.

      Andere Zeiten brauchen neue Konzepte !
      nichts gegen das mixen von liedern usw ... aber ich hätte schon auch ganz gern nach dem 2. lied zumindest eine pause ... man mächte nunmal meist nicht den ganzen abend mit einem partner durchtanzen und wenn es dann auch noch jemand sein sollte, was auch mal vorkommen kann, den man nicht kennt und/ oder der einem nicht ganz so sympathisch ist, dann kann man sich nach einem lied bedanken und ne pause machen .... mitten im lied möchte ich eigentlich niemanden stehen lassen und eine andere option hätte man dann ja nicht, wenn man nicht hört wo lied 1 aufhört und lied 2 anfängt ... meine meinung.
      wie gesagt, ab und an übergang gerne, aber nicht immer.
      ich wünsch dir eine gute reise!
      Also Leute... habe ja, wie ihr wißt IT-Recht-Vorlesungen!
      Und da haben wir auch das Urheberrecht druchgenommen...

      Im Klartext, wenn ihr geschütze Werke (Songs) nimmt, sie mixt und damit eine neue Schöpfungsform kreiert.... dann gehören diese Mix´s Euch und somit auch das Urheberrecht... was zu Folge hat, ihr dürft es auch dann auch hier zum Download anbieten.
      @ DJ-Amigo

      Stimme Deinem Beitrag voll und ganz zu.

      @ All

      Ich glaube das Problem liegt darin, dass die meisten von euch befürchten, dass ein DJ, der das Mischen beherrscht jedes Lied ohne Pause miteinander vermischt, sodass nie eine Pause dabei ist. Ich habe jetzt in einigen Lokalen aufgelegt und mal einiges ausprobiert. Ich habe nie mehr als 2 Lieder miteinander vermischt. Damit auch die Tänzer, die gerne ein Abschluss haben, diesen auch bekommen. Bei Liedern, die ein besonders schönen Abschluß haben, wurde auch nicht gemischt. Auf diese Weise haben auch die Tänzer, die gerne mal eine Pause haben diese auch bekommen. Darüber hinaus, habe ich die Lieder nicht einfach mitten im Lied gemischt, sondern auch hier im Grunde genommen auslaufen lassen und das nächste Lied im Beat reinlaufen lassen, sodass ein weicher aber sauberer übergang entstanden ist. Und die Skeptiker unter euch werden es nicht für möglich halten, aber es haben mich tatsächlich einige am Ende eines Abends angsprochen und mir gesagt, dass sie diese Art des Auflegens als sehr angenehm empfanden.
      Ich geb euch auf jeden Fall recht, dass man nicht alle Lieder ohne Pause mischen sollte.